ZukunftsRundSchau
Internationaler IT-Hotspot in Hagenberg
Der Softwarepark beheimatet 75 Firmen, elf Forschungsinstitute und 25 Ausbildungsprogramme.
HAGENBERG. Wenn man im Softwarepark in Hagenberg unterwegs ist, kommen einem die verschiedensten Persönlichkeiten entgegen: Menschen unterschiedlichsten Alters und unterschiedlichster Nation. Von Studierenden über Institutsleiter bis hin zu Firmenchefs trifft man hier jeden an. Denn das "Silicon Valley des Mühlviertels" vereint 75 Unternehmen, elf Forschungsinstitute und 25 Ausbildungsprogramme unter einem Dach. Insgesamt sind es aktuell rund 1.500 Experten und Expertinnen, die ihrer Leidenschaft für die Informationstechnologie in Hagenberg freien Lauf lassen. Und es ginge noch mehr, denn es gibt immer wieder Mietinteressenten, wie Sonja Mündl, die wirtschaftliche Leiterin des Softwareparks, bestätigt. "Auch in der Corona-Pandemie ist die Anfrage nicht abgerissen." Es sind so viele, dass der Hagenberger IT-Hub in der privilegierten Situation ist, sich aussuchen zu können, wer im Softwarepark seine Zelte aufschlagen darf und wer nicht. Bei Neulingen wird vor allem darauf geachtet, dass sie ins "Ökosystem Softwarepark" passen.
Idealer Nährboden
Das Netz aus IT-Spezialisten macht den Softwarepark zum Ort der Kommunikation und Begegnung. Vertreter aus Ausbildung, Forschung und Wirtschaft können sich am kurzen Weg austauschen. So werden gemeinsame Lösungswege gefunden und Kooperationen sowie Marketing- und PR-Aktivitäten verwirklicht. Besonders die Studierenden der Fachhochschule OÖ, Campus Hagenberg, ziehen einen Vorteil daraus. Sie sind ab Beginn ihrer Ausbildung mit dem Softwarepark verwoben und haben beste Kontakte zu international erfolgreichen Unternehmen. Da ist es klar, dass Praktika und Abschlussarbeiten oft in Zusammenarbeit mit den ansässigen Firmen entstehen. Viele Absolventen sind nach ihrem Abschluss in Unternehmen oder Forschungseinrichtungen in Hagenberg tätig. Aber auch jene, die in die Ferne schweifen wollen, profitieren von ihrer Zeit in Hagenberg, und dem guten Ruf des Namens.
"National sowie international sind die Leistungen unserer Wirtschaftsunternehmen und Forschungsinstitute stark gefragt. Somit gilt der Softwarepark Hagenberg als Gütesiegel für Qualität", sagt Mündl.
Vom FH-Studenten zum erfolgreichen Gründer
Heinrich Huber wurde nicht fündig, als er vor acht Jahren auf der Suche nach einer Software war, die ihm dabei helfen sollte, auf der Klarinette die richtigen Töne zu treffen. Auch sein Sohn Christoph, der zu diesem Zeitpunkt an seiner Bachelor-Arbeit im Studiengang Softwareentwicklung an der FH OÖ am Campus Hagenberg tüftelte, fand lediglich Apps für die Gitarre und das Klavier, aber keine für Blasinstrumente. Zuerst nur aus Spaß meinte Christoph: "Wenn es so eine App noch nicht gibt, dann machen wir sie eben selbst." Aus Spaß wurde Ernst, und so gründeten die beiden gemeinsam mit Christian Kapplmüller und Alexander Kogler, 2017 die fun.music IT GmbH. Die App "tonestro" der vier Pierbacher wurde schließlich Mitte April 2018 veröffentlicht. Mit der Software können Nutzer von null auf Instrumente lernen. Die App ist weltweit die erste Software für Blasinstrumente die in Echtzeit Rückmeldung über Tonhöhe und Rhythmus gibt. Aktuell gibt es "tonestro" für neun Bläser sowie für die Geige. Seine Büroflächen hat das Start-up seit zwei Jahren im Softwarepark. Auch Christoph Huber, der zu Beginn der Gründung der einzige Nicht-Musiker war, hat die App selbst benutzt und sich Instrumental-Kenntnisse angeeignet.
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