"Mit 50 arbeitslos zu sein, gleicht einer Katastrophe"

- Johann Affenzeller und Barbara Tröls von der Volkshilfe Freistadt.
- hochgeladen von Carmen Palzer
FREISTADT. "Jeder dritte Arbeitslose in Oberösterreich ist über 50", sagt Johann Affenzeller, Vorsitzender der Volkshilfe Freistadt. Obwohl die Wirtschaft aktuell boomt, sieht es nicht für alle Personengruppen rosig aus. Ältere Menschen haben es am Arbeitsmarkt mehr als schwer. "Mit 50 arbeitslos zu sein, gleicht einer Katastrophe", sagt Heidi Wagner. Die Freistädterin war sechs Jahre lang auf Arbeitssuche – leider ohne Erfolg. "Ich musste meinen Job als Friseurin wegen einer Allergie, die erst sehr spät auftrat, mit 45 Jahren beenden. Nach der Umschulung auf Bürokauffrau wollte ich ehestmöglich wieder ins Berufsleben einsteigen. Mein Alter und meine fehlende Praxis haben mir aber einen Strich durch die Rechnung gemacht." Im Rahmen der Beschäftigungsaktion 20.000 konnte Wagner dann als eine von 50 Personen eine befristete Anstellung bei der Volkshilfe Freistadt finden. "Ich bin glücklich, endlich wieder arbeiten zu können und Praxis zu sammeln", sagt die zweifache Mama. Die nächsten eineinhalb Jahre sind für Heidi Wagner erstmal gesichert, danach endet die Förderung.
"An den falschen Stellen gespart"
Zum Jahresbeginn wurde die Aktion 20.000 eingestellt. "Es wird an den falschen Stellen gespart", sagt Affenzeller. "Ein gutes Berufsleben steht eng in Zusammenhang mit der Lebensqualität." Am Tag der Arbeitslosigkeit verteilt die Volkshilfe Freistadt symbolisch einen Schöpfer warme Kartoffelsuppe gegen die eiskalte Sozialpolitik. Am 30. April, von 10 bis 12 Uhr, lädt das Volkshilfe-Team in die Lasberger Straße 8 zum gemeinsamen Suppen-Essen.
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