Wenn's im Tunnel kracht

Die neue S10 wird auch für die Hilfsorganisationen eine große Herausforderung. Aber man ist gerüstet.

BEZIRK FREISTADT. Für jeden Tunnel und jede Einhausung beziehungsweise Unterflurtrasse wurde eine „Portalfeuerwehr“ festgelegt. Diese Feuerwehren sind bereits oder werden in nächster Zeit mit einem eigens für Tunneleinsätze konzipierten Rüstlöschfahrzeug ausgerüstet. In diesen Fahrzeugen wird auch die neueste Generation der hydraulischen Rettungsgeräte mitgeführt.
Aufgabe der Feuerwehren ist, noch bevor die S10 für den Verkehr freigegeben wird, bei allen Tunnel und Einhausungen, Auf- und Abfahrten sowie den Betriebsumkehren der Asfinag Übungen, Begehungen und Einweisungen durchzuführen.
Nachdem bei Tunneleinsätzen stets damit gerechnet werden muss, dass Atemschutzgeräteträger zum Einsatz kommen, ist eine intensive tunneleinsatzorientierte Ausbildung dieser Spezialkräfte erforderlich. Besonderes Augenmerk ist auch auf Gefahrguttransporte zu richten. Am 24. Juni wird ein völlig neu konzipiertes Gefahren-Stoffe-Fahrzeug (GSF) als Stützpunktfahrzeug bei der Feuerwehr Kefermarkt stationiert.
Im Vorfeld der Verkehrsfreigabe der S 10gibt es laufenden Kontakt und Erfahrungsaustausch unter den Einsatzkräften der Polizei, dem Roten Kreuz und auch mit der zuständigen Dienststelle des Straßenerhalters Asfinag.

Portalfeuerwehren sind: Unterweitersdorf, Neumarkt, Kefermarkt, Lasberg und Freistadt.

Wünsche der freiwilligen Helfer an die Verkehrsteilnehmer:

Bei Stau Rettungsgasse bilden
- Fahrzeuge nicht verkehrsbehindernd abstellen
- „Einsatzbeobachter“ – die man nie verhindern wird können – sollten zumindest einen entsprechenden Sicherheitsabstand zur Einsatzstelle einhalten
- Den Anweisungen der Feuerwehrlotsen sofort Folge zu leisten
- Bei Anforderung der Hilfskräfte über Notruf 122 unbedingt eine genaue Ortsangabe machen (bei Kilometer, Tunnelportal Name, Nord, Süd, Fahrtrichtung)

Im Notfall gilt es zu beachten:

Keine Tunneleinfahrt bei Rotlicht.
Den unfallunbeteiligten Verkehrsteilnehmern muss bewusst werden, dass bei Unfällen in Tunnels sofort angehalten werden muss. Im Brandfall: Das Fahrzeug „gemäß Rettungsgasse“ abstellen und nicht versperren. Sich über die gekennzeichneten Fluchtwege in Sicherheit bringen.
Übrigens, Feuerlöscher, Löschdecke und Gurtmesser sollten in keinem Fahrzeug fehlen.
„Mit der S 10 gilt es für die Feuerwehren weitere Aufgaben zu übernehmen und die Anforderungen an Mannschaft und Gerät steigen. Unsere freiwilligen Helfer und Helferinnen werden bestmöglich vorbereitet und ausgerüstet um jederzeit schnell und professionell helfen zu können“, so Bezirks-Feuerwehrkommandant Franz Seitz.

Einsatzstatistik 2013:

Zu 2469 Einsätzen alarmiert wurden die freiwilligen Helfer der 75 Feuerwehren des Bezirkes Freistadt im Jahr 2013. Das sind beinahe 50 Einsatzleistungen pro Woche. Dabei wurden von den 15405 eingesetzten Feuerwehrleuten 36327 Einsatzstunden geleistet. 25 Menschenleben und 103 Tiere konnten gerettet werden.