Forschungsprojekt
6.000 Bäumchen für ein klimafittes Gänserndorf
Das Weinviertel braucht resistente Baumarten – die dem Klimawandel standhalten. Vor wenigen Tagen wurden beim Aufforstungsprojekt „klimafitter Wald“ mit tatkräftiger Unterstützung der Kinder aus dem Hort Gänserndorf Stadt die letzten Bäume gepflanzt.
GÄNSERNDORF. Gemeinsam mit Universal Versand, dem Waldverein Robin Wood und dem Institut für Waldbau der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) wurde das Aufforstungsprojekt „klimafitter Wald“ in Gänserndorf umgesetzt. Dabei wurde eine Fläche von 1,4 Hektar aufgeforstet und verschiedenste Baumarten angepflanzt. Neben Lärche, Flaumeiche oder Baumhasel wurden auch Exoten wie Weihrauchzeder, Türkische Tanne oder Libanonzeder gepflanzt. Ziel der Versuchsanlage ist es, die Eignung dieser Baumarten, insbesondere deren Trockenresistenz, über Jahre hinweg zu beurteilen. „Mit diesem Projekt wollen wir schon heute einen wichtigen Beitrag für die zukünftigen Wälder leisten“, so Bürgermeister René Lobner.
Das Forschungsprojekt wird von der BOKU wissenschaftlich begleitet. Die aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse der 6.000 gepflanzten Bäume dienen als Grundlage für künftige Aufforstungen im Pannonischen Osten Österreichs. Das Projekt ist Beispiel und Forschungsprojekt gleichermaßen für die in der Forstwirtschaft derzeit gegebene Situation: Schadensprobleme durch Klimawandel, Trockenheit, Dürre und Hitze. Auch Sturmschäden und Borkenkäfer setzen Österreichs Hausbäumen, vor allem der Fichte, zu. Die Suche nach klimafitten Baumarten ist deshalb von besonderer Relevanz.
Für die Region Weinviertel stellt dies eine besondere Herausforderung dar, da an der unteren Waldgrenze bereits unter den derzeitigen Klimabedingungen Eichenmischwälder der trockeneren Ausprägung vorherrschen. „Wird es wärmer und werden die Sommer trockener, hat dies Auswirkungen auf die klimatische Eignung der Baumarten und auf zukünftige Waldleistungen. Daher sind langfristige Untersuchungen von großem Interesse, um Wissen zur Eignung der Baumarten im Klimawandel zu erarbeiten“, stellt Eduard Hochbichler von der Universität für Bodenkultur Wien fest
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