Patientensicherheit
e-Medikation verrät Medikamente die wir einnehmen
Mit der e-Medikation möchte man seitens der Sozialversicherung sichergehen, dass es zu keiner Doppelverordnung oder Wechselwirkungen bei Medikamenten kommt. Aber: Jeder Arzt oder Apotheker hat nun Einsicht auf die Medikamente die wir einnehmen.
BEZIRK. All jene, die mehrere Medikamente nehmen müssen, wissen das: Es ist zuweilen recht schwer, die Übersicht zu behalten – und bei der Fülle von Wirkstoffen kann es zu unangenehmen Wechselwirkungen kommen. Mit Hilfe der e-Medikation haben Ärzteschaft, Spitäler und Apothekenpersonal erstmals im Regelfall alle Medikamente einer eines Patienten auf einen Blick. Im Rahmen dieser Teilanwendung der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) werden ab sofort ärztlich verordnete und weitere in der Apotheke gekaufte Medikamente für ein Jahr gespeichert und sind jederzeit auch von den Patientinnen und Patienten einsehbar.
Vermeidung von Wechselwirkungen
Der Zugangsschlüssel zur e-Medikation ist die e-card: Damit können die Ärzte die Liste der ausgegebenen Medikamente einsehen und erhalten so eine bessere Entscheidungsgrundlage für Diagnostik und Therapie. In der e-Medikation werden auch jene Medikamente aufgelistet, die der Patient von einer anderen Ordination verschrieben bekommt oder sich selbst in einer Apotheke besorgt hat. Damit gelingt es in Zukunft, neben Wechselwirkungen auch Doppelverordnungen zu verhindern.
„Das ist ein wichtiger Schritt für das Gesundheitssystem und ein Beispiel für die innovative Kraft der Sozialversicherung zum Wohle der Menschen in unserem Land“, sagt der Leiter des NÖGKK-Service-Centers Gänserndorf, Siegfried Vock.
e-card in der Apotheke
Auch frei käufliche Arzneien werden berücksichtigt. Bei der Verschreibung ändert sich für die Patienten nichts. Man erhält ein Rezept, das in Zukunft mit einem Code für die e-Medikation versehen ist. Löst man das Rezept ein, wird das automatisch in der e-Medikation vermerkt. Neu ist, dass Patienten künftig in der Apotheke die e-card stecken lassen können, damit auch rezeptfreie Medikamente vermerkt werden. Dabei erhält auch das Personal in der Apotheke Einsicht auf die Medikamentenliste und kann so überprüfen, ob das gewünschte rezeptfreie Arzneimittel Wechselwirkungen auslösen kann. Das passiert öfter, als man denkt.
Überblick über persönliche Daten
Bürgerinnen und Bürger können über das ELGA-Portal unter www.gesundheit.gv.at rund um die Uhr alle ihre ELGA-Gesundheitsdaten einsehen. Neben der e-Medikationsliste sind dort auch alle e-Befunde abrufbar. Der sichere Datenzugang erfolgt mit der Bürgerkarte oder der Handysignatur, die im NÖGKK-Service-Center kostenlos erhältlich ist. Jene Menschen, die über keinen Internetzugang verfügen, können sich an die ELGA-Ombudsstelle bei der Patienten- und Pflegeanwaltschaft wenden. Die e-Medikation startet schrittweise in ganz Österreich in Apotheken, niedergelassenen Kas-senordinationen und öffentlichen Krankenhäusern.
NÖGKK-Service-Center Gänserndorf
2230 Gänserndorf, Umfahrungsstraße Nord 3
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