Auslandsjahr für Studenten
Forschung im Land des Weihnachtsmannes: Studenten des FH Technikum Wien in Lappland
GÄNSERNDORF/WIEN/KEMI. Was machen Wiener Studenten in Kemi und wo ist das überhaupt? Vor wenigen Tagen sind die Gänserndorferin Nicole Körner, der Wiener Markus Sieberer und der Deutsche Hansi Strobel in Kemi gelandet. Hier im nördlichen Finnland, genauer gesagt in Lappland, werden sie ein Jahr leben. Die drei studieren im normalen Leben am FH Technikum Wien und wechseln nun für zwei Semester an die finnische Universität, um hier gleich zwei Abschlüsse zu machen.
"Für einen Double Degree zu lernen bedeutet viel Aufwand, aber wir freuen uns schon auf dieses spannende Jahr", strahlt Nicole. Erneuerbare Energie ist das Fachgebiet der drei ehrgeizigen Studenten, die einen Arbeitsaufwand von 95 ECTS in diesem Jahr kalkulieren. ECTS-Punkte stellen den tatsächlichen Arbeitsaufwand für Studierende dar, im Normalfall liegt dieser für Vollzeitstudenten bei 60 ECTS. "Unter anderem werden wir Laborversuche für die FH gestalten", teilt Hansi mit.
Rechnet sich ein E-Auto?
Nicole, Markus und Hansi haben bereits am FH Technikum Wien mit einer Arbeit auf sich aufmerksam gemacht. Sie programmierten ein Tool, mittels dessen Autofahrer die Wirtschaftlichkeit von E-Autos gegenüber Autos mit Verbrennungsmotoren ganz einfach vergleichen können. "Das kann jeder Benutzer anwenden, auch Leute, die sich in der Materie nicht auskennen", betont Markus.
Das Tool berechnet diverse hinterlegte Fahrzeugmodelle, die der Benutzer auswählen kann und berücksichtigt etliche Faktoren, auch die nicht naheliegenden: ein detailliertes Mobilitätsprofil des Nutzers, also wann und wo ist er unterwegs, wo wird Strom getankt, welche Stromquellen sind vorhanden (zum Beispiel Photovoltaik)...
Das Projekt wurde als beispielgebend vom FH Technikum Wien ausgewählt, die Studenten dürfen es bei einer Tagung - per Videobotschaft - im Herbst präsentieren.
Derzeit sind die drei noch in der Eingewöhnungsphase - vor allem was die Klimaverhältnisse betrifft. "Mit der richtigen Ausrüstung ist das kein Problem", grinst Markus. Von Mitte September bis Ende Mai herrscht Daunenjacken-Wetter. Kein Wunder, dass der Weihnachtsmann nur eine Fahrtstunde entfernt lebt.
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