Meinung der Gänserndorfer Redaktionsleiterin
So gefährlich sind die Marchbrücken ja gar nicht
Damals vor 33 Jahren, als sich der Eiserne Vorhang öffnete, war die Begeisterung auf beiden Seiten der March groß, das Ende der Welt war in weite Ferne verschoben worden. Nach Osten für uns Niederösterreicher, nach Westen für die Menschen aus dem ehemaligen Ostblock. Heute wünschen sich viele Niederösterreicher den Eisernen Vorhang zurück. Sie waren noch nie "drüben", verspüren auch nicht den Wunsch. Noch eine Radbrücke? Zwei sind schon zu viel. Dürnkrut hat erst vor wenigen Jahren gegen eine solche gestimmt - FPÖ-Politiker hatten damals vor steigender Kriminalität gewarnt, anonyme Schreiber suggerierten in einem Rundbrief an die Bürger, dass die Radbrücke über kurz oder lang zur Autobrücke mutieren würde.
Seit zehn Jahren steht die Brücke der Freiheit und seit heuer die zweite Radbrücke bei Marchegg. Weder wälzen sich Autokolonnen darüber, noch plündern kriminelle Radler-Banden aus dem Osten unsere Häuser, stattdessen lernen Nachbarn einander besser kennen, Gäste entdecken eine neue Urlaubsdestination. Da könnten wir doch nochmal eine Volksbefragung wagen.
Ulrike Potmesil
Redaktionsleitung BezirksBlätter Gänserndorf
ulrike.potmesil@regionalmedien.at
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