Blackout
Stell dir vor, das Licht geht aus

Stell dir vor: nichts geht mehr... | Foto: zVg
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Kann ein "Blackout" wirklich passieren und was heißt das eigentlich? Was du im Katastrophenfall tun kannst.

BEZIRK. Stell dir vor, nichts geht mehr. Kein Licht, kein Strom, keine Heizung, keine Geräte, keine Kommunikation. Ein absoluter Albtraum für die meisten von uns! Ein so genannter Blackout beschreibt einen Totalausfall des Stromnetzes. Dieser Ausfall der Stromversorgung ist überregional und längerfristig. Auch über Tage wäre so ein Blackout denkbar. Ursachen sind extreme Wettererscheinungen, technische Gebrechen und auch menschliches Fehlverhalten. Sabotage und terroristische Anschläge, sowie auch Cyberangriffe könnten ebenfalls eine Ursache für ein Blackout sein.Doch wie verhält man sich in einem solche Katastrophenfall eigentlich richtig? Und was sollten wir vielleicht vorbeugend immer zuhause haben?

Im Gespräch mit dem Zivilschutzbeauftragten für den Bezirk Gänserndorf, Alfons Weiss, erfahren wir: "Betroffen sind fast alle Bereiche des Lebens: Kommunikation, Mobilität, Lebensmittelversorgung, Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Medizinische Versorgung, Geld und Finanzen, Sicherheit und natürlich Komfort und Freizeitgestaltung.
Zum Beispiel Kommunikation: kein Handy, kein Computer, kein Internet, kein TV, kein Radio. Die Mobilität wird eingeschränkt, kein Zugsverkehr, tanken ist nicht mehr möglich, Pendler, die aus Wien nach Hause fahren sind noch stärker betroffen. Betroffen ist auch die Lebensmittelversorgung – ohne Strom bleiben die Geschäfte geschlossen - und die Kühl- und Tiefkühlgeräte und möglicherweise die Wasserversorgung. Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen".

Alfons Weiss ist oberster Zivilschutzbeauftragter für den Bezirk Gänserndorf und erklärt uns den Ernstfall.  | Foto: NÖZSV
  • Alfons Weiss ist oberster Zivilschutzbeauftragter für den Bezirk Gänserndorf und erklärt uns den Ernstfall.
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Welche Vorbereitungen getroffen werden können

"Die Vorbereitungen müssen auf verschiedenen Ebenen getroffen werden: Einsatzorganisationen, Behörden und Kommunen, und natürlich die Zivilbevölkerung. Die Einsatzorganisationen beschäftigen sich natürlich mit allen möglichen Szenarien. Die Aufgabe des Zivilschutzverbandes ist die Unterstützung der Gemeinden und die Vorbereitung der Zivilbevölkerung bezüglich Katastrophenschutz. Jede Gemeinde im Bezirk hat einen Katastrophenschutzplan erstellt, in vielen davon gibt es für Blackout besondere Vorkehrungen. An dieser Stelle gibt es derzeit eine Initiative des Bezirksfeuerwehrkommandos, die Pläne bezirksweit zu vereinheitlichen und abzustimmen", sagt der Bezirksverantwortliche und weiter: " Im wesentlichen werden Lösungen für vielfältige Herausforderungen überlegt und vorbereitet, wie zum Beispiel die Versorgung mit Trinkwasser und Lebensmitteln, Betreuung von hilfebedürftigen Personen, Ausfall von Heizungen, Kühlungen, Beleuchtung, und Kläranlagen aber auch Aufgaben wie zum Beispiel der Heimtransport „gestrandeter“ Einwohner, Transport zum Arzt, Sicherstellung der Tierhaltung und Erhalt der öffentlichen Sicherheit. Viele Kommunen bieten die Möglichkeit für Kleinkinder, kranke und pflegebedürftige Personen zu kochen. Wesentlich ist auch, aktuelle Informationen bereitzustellen und zu verteilen. Wichtig ist natürlich auch die persönliche Vorbereitung wie Bevorratung, Medikamente, Kochmöglichkeiten, Lichtquellen aber auch Spiele und Decken.

Ausstattung der Blaulichtorganisationen in diesem Fall

"Die Blaulichtorganisationen sind grundsätzlich sehr gut aufgestellt und haben für die verschiedensten Notsituationen vorgesorgt. Ein Blackout stellt aber besondere Anforderungen: bei anderen Bedrohungen wie einem Hochwasser oder Waldbrand werden Hilfskräfte aus ganz Niederösterreich und wenn erforderlich auch aus den anderen Bundesländern angefordert. Bei einem flächendeckenden Stromausfall sind natürlich alle Hilfskräfte im eigene Bereich beschäftigt, das bedeutet, die Einsatzkräfte im Bezirk Gänserndorf müssen die Anforderungen alleine bewältigen.
Einige der Feuerwehrhäuser sind bereits auf Notstromversorgung umgestellt, bei den übrigen laufen bereits Überlegungen, sodass in jeder Ortschaft zumindest ein Haus für die Versorgung der Bevölkerung bereitsteht. Die vorhandenen Notstromaggregate sind für die Eigenversorgung und die Aufrechterhaltung kritischer Infrastruktur wie zum Beispiel der Kläranlagen vorgesehen, eine Versorgung der Betriebe und der Bevölkerung ist damit nicht möglich", sagt Alfons Weiss.

Was Sie im Fall des Falles tun können

Der Zivilschutzbeauftragte erklärt uns: "Im ersten Schritt in ruhigen Zeiten überlegen, wie man durch ein Blackout betroffen wäre. Hier hängt es vor allem von der Lebenssituation ab: Single, Paar oder Familie? Sind Kinder da? Haus oder Wohnung? Kleine Ortschaft oder Stadt? Berufstätig, Dienstort? Abhängig davon sind die Fragen der Notversorgung für Getränke, Speisen, Medikamente, Mobilität, Kommunikation und Geld und Finanzen zu klären. Daraus kann man die Planung der Bevorratung und das Verhalten im Notfall ableiten. Der angelegte Vorrat ist von Zeit zu Zeit (monatlich) zu prüfen und gegebenenfalls zu verwenden und wieder zu ergänzen.
So kann man sich mit relativ einfachen Mitteln auf einen Notfall, ein Blackout vorbereiten und so dessen Auswirkungen gering halten".

Was Sie immer zuhause haben sollten

Vorsorge betrifft natürlich nicht nur Blackout, ein krisensicherer Haushalt sollte Vorräte für zumindest eine Woche (optimal zwei Wochen) haben. Wichtigster Teil eines Vorrates sind Wasser und andere Getränke, und zwar mindestens 2,5 Liter pro Person und Tag. Für die Zubereitung von Babynahrung ist Mineralwasser nur bedingt geeignet. Eventuell Tafelwasser verwenden. Fragen Sie am besten hier den Kinderarzt. Der Mensch benötigt eine ausgewogene Ernährung. Unser Organismus braucht auch in Notfällen drei Grundstoffe, damit wir keine Mangelerscheinungen erleiden, und zwar 60 Prozent Kohlenhydrate, 12 Prozent Eiweiß, der Rest sind Fette. Aber auch Vitamine und Spurenelemente sind für eine ausgewogene Ernährung von Bedeutung. Ein Haushaltsvorrat sollte daher Grundnahrungsmittel und andere leicht lagerbare sowie – auch ungekühlt - gut haltbare Lebensmittel enthalten, in Summe etwa 1 Kilogramm pro Person und Tag. Gut haltbare Lebensmittel mit viel Kohlehydraten sind beispielsweise Honig, Zucker, Reis und Teigwaren, Haferflocken, Zwieback und verpacktes Brot. Haltbarmilch, Schmelzkäse, Dosenfische, Dosenfleisch, Dauerwurst und getrocknete Hülsenfrüchte enthalten viel Eiweiß und sind ebenfalls monatelang haltbar. Ihren Bedarf an Fetten decken Sie mit Speisefett, Speiseöl, Margarine oder Butter. Je nach Geschmack können Sie Ihren Lebensmittelvorrat mit Dosengemüse, Fertiggerichten, Gewürzen, Kartoffelprodukten, Nüssen und Löskaffee bereichern. Natürlich darf man auch nicht auf die Haustiere vergessen, auch hier sollte entsprechender Vorrat an Futter gelagert sein. Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, sollten natürlich einen entsprechenden Vorrat zu Hause haben, da die lückenlose Versorgung bei Blackout nicht immer gewährleistet ist.

Womit kann man auch ohne Strom kochen?

"Da gibt es, abhängig vom persönlichen Umfeld einige Möglichkeiten:  es gibt zum Beispiel tragbare Gaskocher um ca. 35 Euro. Bei unseren Präsentationen der Notversorgung bereiten wir mit einer kleinen Gaskartusche (227 g) etwa 60 Palatschinken zu. Viele haben auch einen Gasgriller zu Hause, aber Achtung auf Frischluftzufuhr. Ich denke, gesunde Erwachsene können einige Tage durchaus ohne gekochte Mahlzeiten auskommen, bei (Klein)Kindern und Kranken ist Vorsorge erforderlich", sagt Weiss. 

  

Was sieht der generelle Katastrophenplan für ein Blackout vor?

Das Krisen- und Katastrophenschutzmanagement in Österreich ist auf Bundes-, Landes-, Bezirks- und Gemeindeebene geregelt. Das Subsidiaritätsprinzip sieht vor, dass auftretende Probleme auf der möglichst niedrigsten Ebene gelöst werden bzw. Unterstützung von der nächsten Ebene angefordert wird. Für Blackout ist auf allen Ebenen vorgesorgt. Grundsätzlich wird die Einsatzbereitschaft der Blaulicht- und Hilfsorgane sichergestellt, damit sie ihre Aufgaben wie öffentliche Sicherheit, Feuer- und Gefahrenpolizei, Rettungswesen etc. weiterhin erfüllen können. In weiterer Folge ist natürlich die Versorgung der Zivilbevölkerung die wesentlichste Aufgabe. Die Zeit, bis zum Anlaufen dieser Unterstützung muss natürlich jeder Einzelne durch Bevorratung überbrücken, hier haben besonders Eltern eine große Verantwortung.

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Stell dir vor: nichts geht mehr... | Foto: zVg
Alfons Weiss ist oberster Zivilschutzbeauftragter für den Bezirk Gänserndorf und erklärt uns den Ernstfall.  | Foto: NÖZSV

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