Gänserndorf Süd
Krach um Zentrumscharakter
Nach einem öffentlichen Brief der NEOS Gänserndorf an die Stadtgemeinde und den Bürgermeister kontert die ÖVP.
GÄNSERNDORF. Der neue NEOS-Sprecher, Joseph Lentner, wandte sich in einem offenen, auf Facebook veröffentlichten Brief, an Gänserndorfs Bürgermeister Rene Lobner, Vizebürgermeisterin Margot Linke sowie die Stadt und Gemeinderäte und forderte unter anderem „unter Einbeziehung der Wünsche und Ideen der Bewohner ein Zentrum für Süd, das seinem Namen Ehre macht und die Menschen zusammenbringt“.
"Viele Bewohner aus Gänserndorf Süd haben sich mit Sorge an uns gewandt. Die Menschen wollen kein Bürogebäude vor die Nase, sondern möchten ein echtes Zentrum mit Lebensqualität und Platz für Begegnung," sagt Lentner, der den offenen Brief verfasst hat.
Gänserndorf Süd wächst
Das Zentrum in Gänserndorf Süd nimmt tatsächlich Formen an. Mit dem Supermarkt, dem Kindergarten, der neuen Schule und dem "Jungen Wohnen" wurden erste wichtige Schritte gesetzt. Zusätzlich eröffnete kürzlich erst der neue und top-moderne Erlebniswald, der zum Wandern und Lernen gleichermaßen einlädt. In der letzten Ausgabe der Gänserndorfer Gemeindezeitung wurde ein Aufruf gestartet, sich an der "wirtschaftlichen Belebung" des Zentrums in Süd zu beteiligen. Grund genug für Lentner, sich mit einem offenen Brief and die Stadtgemeinde und deren Bürgermeister zu wenden. Er behauptete nämlich auf seiner Facebook-Seite, dass dort ein "Bürogebäude die Chancen auf ein l(i)ebenswertes Zentrum zunichte macht", wie auf der Facebookseite der NEOS zu lesen ist.
Die ÖVP kontert
„Grundsätzlich ist es mehr als positiv, wenn Bewohner von Gänserndorf sich Gedanken über Ihre Stadt machen und sich aktiv in die Gestaltung einbringen“, sagt ÖVP-Fraktionssprecher Wolfgang Halwachs. „Die Forderung von Lentner, nach einer Bürgerbeteiligung für die Zentrumsgestaltung in Süd, wird bereits seit drei Jahren umgesetzt. Unter Bürgermeister René Lobner gibt es so viele Bürgerinformationsveranstaltungen und Bürgerbeteiligungsprozesse, wie nie zuvor“, kontert der VP-Fraktionssprecher.
Halwachs betont auch, dass die Leitung der so genannten „Süd-Gruppe“ von einem Bürger übernommen wurde und alle Mitglieder in dieser Gruppe sich aktiv im Interesse der Bewohner von Süd eingebracht haben und unzählige Stunden ihrer Freizeit in dieses Projekt investierten. „Bis heute habe ich Joseph Lentner in dieser Gruppe nicht gesehen“.
Lentner fühlt sich bestätigt
In einer weiteren Aussendung am selben Tag zeigt sich NEOS Obmann Lentner bestätigt: „Wir sind erfreut über die Geschwindigkeit, mit der sich die ÖVP nach unserem offenen Brief bewegt. Zwar hat man uns erklärt, man habe ohnedies immer auf Bürgerbeteiligung gesetzt. Wenn allerdings die Bürger das Gefühl haben, es wird über ihre Köpfe hinweg entschieden, muss sich die Stadt überlegen, ob ihre Beteiligungsprozesse optimal verlaufen sind. So oder so freue ich mich, dass der offene Brief ein Denkanstoß war“, so Lentner.
VP empfiehlt genauere Arbeitsweise
„Es ist jeder herzlich eingeladen am Stadterneuerungsprojekt teilzunehmen. Die Vertreter der Stadtgemeinde haben engen Kontakt zu den Mitgliedern der Süd-Gruppe. Lentner hätte nur ein einziges Mal auf die Webseite der Stadtgemeinde Gänserndorf schauen müssen, um in die hier veröffentlichten Protokolle der einzelnen Projektgruppen Einsicht zu nehmen. Er hätte sich dann seinen Brief erspart, denn alle von ihm angeführte Vorschläge‚ die bei ihm eingelangt sind, hat die Gruppe bereits thematisiert. Es steht in der Gemeindezeitung nirgends, dass ein Bürogebäude in Gänserndorf-Süd errichtet werden soll, sondern dass der nächste Schritt für die konkrete Umsetzung eingeleitet wird und sich die Bevölkerung, wie schon beim Masterplan, auch hier aktiv einbringen kann und soll“, so Halwachs abschließend.
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