Neuer Plan: Mit Donauwasser den Norden Niederösterreichs beregnen
Mit Donauwasser die Felder bis zur tschechischen Grenze im Norden beregnen. Klingt utopisch? Nicht für die Landwirtschaftskammer.
Im Vorjahr, so informiert Bauernkammer-Präsident Hermann Schultes aus Zwerndorf, begann man, erste Pläne zu entwickeln. Nun soll eine Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben werden: 60 Kilometer weit soll das Donauwasser Richtung Norden gepumpt und in Trockenzeiten zur Bewässerung eingesetzt werden.
Klimawandel ist offensichtlich
"Der Klimawandel ist offensichtlich, ohne Maßnahmen - so sagen Studien - werden in 15 Jahren 150.000 Hektar Ackerfläche (das enstpricht der Größe des Bezirks Gänserndorf, Anm.) in Niederösterreich verlorengehen", teilt Schultes mit. Mehr Hitzetage mit Temperaturen um die 35 Grad und früheres Wachstum der Vegetation im Frühling würden mehr Bewässerung notwendig machen, ist der ÖVP-Abgeordnete, selbst Landwirt, überzeugt.
Von Seiten der Grünen kommt erste Kritik. Landtagsabgeordnete Amrita Enzinger warnt vor dem Eingriff in den Wasserhaushalt der Donau und einem rapiden Anstieg der Wassertemperatur. "Massives Fischsterben kann die Folge sein. Haben wir bald Krokodile in der Donau?", fragt sie provokant.
Projektkosten: Mehr als eine Milliarde Euro
Der Sprecher der Umweltorganisation VIRUS, Wolfgang Rehm, weist auf "Drainagen und Entwässerungen wider jede Vernunft im Einzugsgebiet der Donau" hin und fordert die Landwirtschaftskammer auf, die laufenden, für den Wasserhaushalt schädlichen Tätigkeiten der Bauern zu stoppen.
Laut Vorstudie würden - nur während Dürreperioden - drei Prozent des Donauwassers für das geplante Projekt benötigt werden. Die Donau führt im Durchschnitt 1.900 Kubikmeter Wasser pro Sekunde.
Ersten Schätzungen zufolge betragen die Projektkosten über eine Milliarde Euro, ein großer Teil davon könne laut Schultes aus Mitteln des Europäischen Investitionfonds lukriert werden.
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