Gesundheit
Wenn der Druck in den Gefäßen steigt
Viele Menschen haben mit Bluthochdruck zu kämpfen. Primarius Johannes Hörmann vom LKH Laas berichtet.
GAILTALER: Viele Leute leiden unter Bluthochdruck. Woher kommt das?
Johannes Hörmann: In Europa leiden etwa 30 Prozent der Bevölkerung an erhöhtem Blutdruck, das ist abhängig vom Alter. Die Häufigkeit der Hypertonie (= Bluthochdruck) nimmt mit dem Alter zu und liegt bei rund 60 Prozent der über 65-Jährigen. Die Ursache der arteriellen Hypertonie ist in 90 Prozent aller Hypertoniker nicht bekannt, man spricht deshalb auch von primärer oder essenzieller Hypertonie. Begünstigend sind aber neben der genetischen Belastung auch Übergewicht, erhöhter Alkoholkonsum, vermehrte Kochsalzaufnahme, vermehrter Stress, Rauchen und Bewegungsmangel. Die Zunahme des Bluthochdrucks liegt in der Zunahme des ungünstigen Lebensstils, insbesondere durch Zunahme des Übergewichtes in der Bevölkerung - schon im Kindes- und Jugendalter, durch ungesunde Ernährung und durch den sitzenden Lebensstil mit Abnahme der regelmäßigen körperlichen Bewegung. Zunehmende Stressfaktoren ergänzen die Problematik. In fünf bis zehn Prozent findet man behebbare Ursachen wie beispielsweise Erkrankungen der Nieren, Nebennieren, des Hormonsystems oder die Einnahme von gewissen Medikamenten.
Was bedeutet Bluthochdruck für den Köper? Warum ist es so ungesund?
Wenn Bluthochdruck besteht, muss unsere Muskelpumpe (= Herz), die das Blut in den Körper pumpt, immer gegen einen höheren Widerstand ankämpfen, was zu einer Verdickung und Versteifung des Herzmuskels führt. Dadurch entsteht oftmals eine Herzschwäche, die man in Form von Atemnot bei Belastung, geschwollenen Beinen oder „Wasser in der Lunge“ bemerkt. Bluthochdruck verursacht weiters Schlaganfall, Gehirnblutung, Herzrhythmusstörungen, Nierenschädigung bis zur Dialyse, Schäden im Auge, akuten Schwindel, Ohrensausen, Nasenbluten, morgendliche Kopfschmerzen im Bereich des Hinterkopfes.
Wie kann man Bluthochdruck vorbeugen?
Bluthochdruck bleibt oft lange Zeit unbemerkt, weil meist kaum bis keine Beschwerden vorhanden sind. Deshalb sollte immer wieder einmal der Blutdruck gemessen werden, insbesondere im Rahmen regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen. Als Grenzwert gilt 140/90 mmHg. Wenn der Blutdruckwert beim Arzt darüberliegt, sollte im häuslichen Umfeld selbst gemessen werden, wobei hier der Grenzwert bei 135/85 mmHg liegt. Vorbeugen kann man durch richtige Ernährung, bei Übergewicht Gewichtsreduktion, regelmäßige körperliche Bewegung, Alkohol nur in geringen Mengen, Rauchstopp, Antirheumatika wenn notwendig, dann nur kurzzeitig. Auch die Stressreduktion ist sehr sinnvoll.
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