Fischereiwesen
Der Klimawandel stresst die Fische

Vereinsmitglied Emmerich Tantinger (links) zählt zu den Fleißigsten in der Runde und ist stets zur Seite. Hier beim Angeln mit Manfred Schmied, Obmann der Fischereigemeinschaft Egg | Foto: Fischereigemeinschaft Egg
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  • Vereinsmitglied Emmerich Tantinger (links) zählt zu den Fleißigsten in der Runde und ist stets zur Seite. Hier beim Angeln mit Manfred Schmied, Obmann der Fischereigemeinschaft Egg
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Der Klimawandel lässt sich nicht von der Hand weisen. Wie wirkt sich das auf die Fischbestände aus? 

EGG. Unsere Gewässer sind Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. So unterschiedlich diese Lebensräume sind, sind auch die Arten, die dort leben. Gewässer wie Seen, Ströme, Flüsse und Bäche stellen ein sensibles Ökosystem dar, das leicht aus dem Gleichgewicht geraten kann. Welche umweltbedingten, äußeren Einflüsse wirken sich auf den Fischbestand aus? Wir fragen bei der Fischereigemeinschaft Egg bei Hermagor nach.

Wasserstand sinkt

Manfred Schmied ist Obmann vom Verein. Er kann im Laufe der letzten fünf bis sechs Jahre deutliche Veränderungen feststellen. „Speziell in unserem Gewässerbereich merkt man – bedingt durch den Klimawandel –, dass der Wasserstand der Gail immer niedriger wird. Teilweise ist so wenig Wasser, dass ich mit den Gummistiefeln drinstehen kann und meine Wathose zuhause bleibt.“ Die Folgen macht Schmied deutlich: „Früher hatten wir immer sehr viele große Huchen im Ausmaß von rund eineinhalb Meter Länge bei uns. Solche Kaliber gibt es nach wie vor in der Gail, aber viel weiter unten. Große Fische brauchen Wasser unterm Bauch, das Wasser bei uns ist ihnen zu niedrig.“ Laut dem Fischereiobmann kommt es „sehr selten vor, dass sich ein Huchen zu uns herauf verirrt." Mit der Abwanderung des Huchens fehlt im Fischereirevier Egg auch dessen Laich.

Temperatur zwei Grad höher

Ein weiteres Problem: Die Wassertemperatur der Gail ist in den letzten Jahren um rund zwei Grad gestiegen. Der Huchen braucht eine Temperatur von rund sieben bis acht Grad Celsius, um ablaichen zu können. Vom Temperaturanstieg ist auch die Bachforelle betroffen, die klares, sauerstoffreiches, schnell fließendes Wasser braucht. „Wir besetzen in unserem Fischrevier Bachforellen von hunderten Kilo. Vom Jungfisch kommt wenig auf, wir haben fast keine Nachzucht“, bedauert Schmied, der dafür keine Erklärung hat. Dass Fischräuber wie der Fischotter damit in Verbindung stehen, schließt er nicht aus.

Verändertes Verhalten

Zudem kann der Obmann vor allem beim Fischbestand in der „Struga“ im Nahbereich der Dellacher Gailbrücke ein Stressverhalten feststellen. „Man merkt am Verhalten der Fische, dass etwas nicht stimmt. Beim Struga-Bach haben sich die Fische früher in alle Richtungen verteilt. Jetzt bildet sich ein großer Schwarm, der sich an einem Platz aufhält und zusammenbleibt. Die Fische schwimmen verschreckt hin und her und sind in Furcht und Unruhe versetzt. So ein Verhalten habe ich früher nie beobachten können“, berichtet Schmied, der in dem Bereich einer weiteren Herausforderung gegenübersteht: „Wir haben speziell in der Struga ein Algenproblem. Weil sich das Wasser erwärmt, nimmt das Algenwachstum zu und damit auch die Verkrautung.“ Der Verkrautung wird man mittels Mähen Herr der Lage. „Auf alles andere haben wir als Fischereiverein relativ wenig Einflussmöglichkeiten“, so Schmied.

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