Tolle Vorschläge
Die beste Idee hat gewonnen
Der erste Ideenwettbewerb zur Weiter-Entwicklung der Karnischen Region wurde ein voller Erfolg.
HERMAGOR. Der Ideenwettbewerb "Lebens(t)raum Karnische Region" brachte insgesamt 58 Einreichungen, die von einer prominent besetzten Fachjury bewertet wurden. 14 Ideen davon konnten kürzlich im Rahmen einer offiziellen Siegerehrung im Stadtsaal Hermagor mit Preisen ausgezeichnet werden.
Erfreuliche Teilnahme
In seiner Begrüßung zeigte sich Hermagors Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Leopold Astner sehr beeindruckt von den vielen interessanten Ideen und Beiträgen. „Dieser Ideenwettbewerb war uns ein ganz besonderes Anliegen. Ich finde es wichtig, allen Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit zu geben sich mit ihren Vorstellungen einzubringen. Ein herzliches Dankeschön allen Teilnehmern sowie natürlich auch allen Sponsoren und Unterstützern.“
Sieger-Projekt
Nach Meinung der Jury haben alle 14 ausgezeichneten Ideen Potential zur Umsetzung, weil sie auf unsere Region "maßgeschneidert" sind. Aber es kann bei einem Wettbewerb natürlich nur einen Sieger geben. Höchstpunkte gab es für einen jungen Lesachtaler, der derzeit beruflich hauptsächlich im Großraum Wien-Graz als Gebiets-Vertriebsleiter für Bauprodukte unterwegs ist. Doch Florian Oberluggauers Verwurzelung mit der Heimat ist nach wie vor sehr stark. Daher hat er im Zuge seines berufsbegleitenden Studiums der Fachrichtung "Technisches Betriebsmanagement" für seine Abschlussarbeit ein Thema gewählt, das ihm sehr am Herzen liegt: "Home-Office, Digitalisierung und Chancen für den Raum Oberkärnten". Und genau dieses Thema mit dem Arbeitstitel "Dorf-Büro" überzeugte die Jury.
Background
Der 27-jährige Lesachtaler aus St.Jakob ist wenig erfreut über die Statistiken des Bezirkes Hermagor. Bis 2030 dürfte nämlich die Bevölkerung um weitere 6,3 % (!) schrumpfen. Der pragmatisch denkende Techniker sieht eine der Haupt-Ursachen dafür im Abwandern gut ausgebildeter junger Menschen, Stichwort "Braindrain"! Ursache: zu wenig adäquate Arbeitsplätze in der Region. Diesbezüglich liegt der Bezirk kärntenweit an letzter Stelle. Nicht zuletzt hat die Pandemie das Arbeiten von zu Hause aus, gebündelt unter dem Begriff "Home-Office", gewaltig forciert. Und Home-Office ist gekommen, um zu bleiben. Um aber die Home-Office-Nachteile, wie etwa Mangel an Sozialkontakten, wieder zu kompensieren, drängt sich im ländlichen Raum die Idee des "Coworking-Space" auf. In Oberkärnten bisher noch nicht vorhanden. Einerseits erreicht man dadurch wieder Sozialkontakte, räumliche Trennung und Wirtschaftlichkeit, und andererseits gibt es, laut Oberluggauer, in den meisten ländlichen Gemeinden und Dörfern viele leerstehende Objekte oder Räumlichkeiten zur Umsetzung dieser Idee, genannt "Dorfbüro". Ein Großteil der Abgewanderten hat Rückkehr-Absichten, aber das Modell würde genauso für Zugezogene passen, die wegen der hohen Lebensqualität bei uns bleiben wollen. Früher sind die Menschen der Arbeit nachgezogen, heute ziehen die "digitalen Nomaden" dorthin, wo sie leben wollen, und nehmen die Arbeit mit. Natürlich spielt dabei auch die Forcierung der Glasfaser-Technologie eine ganz entscheidende Rolle. Jedenfalls ist der Sieger des Karnischen Ideenwettbewerbes überzeugt, dass das Modell "Dorfbüro", bei maßgeschneiderter Umsetzung, unsere Region absolut zukunfts-fit und noch lebenswerter machen könnte. Hilfe bei der Umsetzung solcher Ideen signalisierte abschließend Professor Erich Hartlieb als Studiengangsleiter für Wirtschaftsingenieurwesen an der FH in Villach, was mit großem Publikums-Applaus quittiert wurde.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.