100 Jahre Republik Österreich
Die ersten Monate der Republik

Ein gut getarntes Barackenlager in Rattendorf; im Hintergrund der Gartnerkofel | Foto: KK/Bildarchiv Austria
  • Ein gut getarntes Barackenlager in Rattendorf; im Hintergrund der Gartnerkofel
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100 Jahre demokratische Republik: Das geschah damals 1918 im Gailtal.

GAILTAL. Im Jahr 1918 wurde aus der ehemaligen Monarchie die Republik Österreich. Hofrat und Historiker Hans Hohenwarter erklärt, was damals im Gailtal geschah.

Vorräte weggeschleppt

Ab November 1918 fuhren Tag und Nacht Handkarren sowie ein- und zweispännige Fuhrwerke beladen mit Mehl- und Zuckersäcken sowie anderen Bedarfsartikeln von Arnoldstein durch die Schütt nach Saak, Förk, Nötsch, Feistritz und St. Georgen. In Rattendorf sah man täglich Alt und Jung von den Militär-Baracken Decken, Nahrungsmittel und vieles mehr wegschleppen. 


Bürgermeister abgesetzt

In Kirchbach machte sich unter der Bevölkerung indes Unfrieden breit. Heimkehrer bildeten mit aufrührerischen Personen, die für das Vaterland keinen Waffendienst geleistet hatten, einen Soldatenrat.  Dieser setzte später in einer Volksversammlung im Gasthaus Marasch zu Treßdorf den Bürgermeister Peter Berger ohne Begründung ab.
 Bürgerwehr gegründet. Am 12. November wurde in Wien die Republik Deutschösterreich proklamiert.
 Um Ruhe und Ordnung einigermaßen aufrechterhalten zu können, wurden in jedem Ort Bürgerwehren gegründet.

Kartenskizze

Am 15. November 1918 besetzten Italiener das Kanaltal bis Thörl-Maglern und die Höhenzüge der Karnischen Alpen. 
Noch im November wurden in Tröpolach alle Militär-Baracken laut einer Kartenskizze an die einheimische Bevölkerung verkauft. Ein Exemplar dieser Skizze mit Namen und genauem Standort der Baracken hing fortan als Kriegserinnerung für die Schuljugend in der II. Klasse auf.

Rückzug

Am 25. November erschien der südslawische Rittmeister Evahte mit zwei Gendarmen auf dem Posten in Nötsch. Er forderte den dortigen Postenkommandanten Tomaschitz auf, ihm den Gendarmerieposten zu übergeben, was dieser jedoch strikt ablehnte. Wachtmeister Tomaschitz hatte sich für diesen Fall schon vorausschauend der Hilfe zahlreicher hochdekorierter Heimkehrer versichert. Bewaffnet besetzten sie den Eingang der Gendarmeriekaserne. Angesichts dieser Umstände und der drohenden Haltung der Bevölkerung hielt es der slawische Rittmeister für geraten, seine Pläne aufzugeben und das Weite zu suchen.

Arnoldstein wurde besetzt

Tage später wurde Arnoldstein von Südslawen besetzt. 
Im Dezember erfasste die spanische Grippe den Schulsprengel Watschig. Im Lesachtal hingegen waren schon im Frühherbst die ersten Fälle dieser infektiösen Influenza gemeldet. Die Schule blieb daher vom 10. bis Ende des Monats geschlossen. In manchen Häusern lagen alle Bewohner krank darnieder. Zu Weihnachten setzt Schneefall ein, der die schwärenden Wunden eines vom Krieg gezeichneten Tales zudeckt. Auch die Kranheit erlosch nach und nach.
Aus den slowenischen Gegenden verließen deutschsprachige Lehrer und Beamte ihre bisherigen Stellen und kamen in deutschsprachige Gebiete. 
Eine sechs Mann starke, berittene italienische Patrouille kam am 14. November über das Nassfeld nach Tröpolach.

Mehr zum Thema 100 Jahre Republik unter: www.meinbezirk.at/100-jahre-republik-österreich

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