First Responder
Die flotten Rettungshelfer vor Ort
Karlheinz Hohenwarter ist beim Roten Kreuz, Bezirksstelle Hermagor, First Responder Beauftragter. Der 49-Jährige ist seit rund 25 Jahren für die Rettungsorganisation tätig. Seit 20 Jahren verstärkt der Reisacher das Team am Standort Hermagor hauptberuflich. Wir bitten zum Interview.
First Responder sind Ersthelferinnen und Ersthelfer bei medizinischen Notfällen. Was fällt in Ihren Zuständigkeitsbereich als First Responder Beauftragter?
Ich koordiniere die First Responder im Bezirk, organisiere deren Rucksäcke und bin erster Ansprechpartner für mein Team. Außerdem bin ich so etwas wie der lange Arm von unserer Bezirksstelle zur Zentrale in Klagenfurt. Ich fungiere als Kommunikationsstelle und kümmere mich um sämtliche Angelegenheiten rund um unsere Ersthelfer.
Wie gut ist der Bezirk an First Respondern aufgestellt?
Wir haben in den letzten zwei Jahren das Netz an First Respondern im Gail- und Lesachtal von Maria Luggau bis Emmersdorf sowie im Gitschtal flächendeckend aufgebaut. Momentan sind 16 First Responder im Bezirk im Einsatz und auf die Gemeinden Hermagor, St. Stefan im Gailtal, Kirchbach, Kötschach-Mauthen, Dellach im Gailtal und Gitschtal verteilt. Mit diesem Team sind wir sehr gut aufgestellt.
Wie wird ein First Responder angefordert?
Jeder Notruf geht bei der Rettungsleitstelle in Klagenfurt ein. Mittels systematischer Abarbeitung von Fragen wird entschieden, ob ein Blaucode ausgerufen wird - ob es sich also um einen Notfall, eine Blaulichtfahrt, handelt. Per SMS versendet die Landesleitstelle dann jene First Responder, die in der Zone des Einsatzgebietes registriert sind. Wer Zeit hat, fährt zum Einsatzort.
Zu welchen Einsätzen werden Sie und Ihr Team geholt?
Das kann alles Mögliche sein: Verdacht auf Herzinfarkt, Atemnot, Kreislaufkollaps, bis hin zu akuten Verletzungen mit starken Blutungen. Überall dort, wo eine Notversorgung gebraucht wird.
Warum sind First Responder eine wichtige Säule im Rettungssystem?
Der First Responder ist noch vor dem Notarzt und dem Rettungswagen vor Ort. Das ist vor allem in unserem Bezirk, wo wir weite Wege haben, ein wichtiger Punkt. Oft geht es um Minuten, die darüber entscheiden, ob man ein Leben retten kann oder nicht. Besonders bei einer Reanimation oder wenn es sich um einen Schlaganfall oder Herzinfarkt handelt. Daher ist es wichtig, dass schnellstens Hilfe vor Ort ist. Außerdem ist es für die Angehörigen beruhigend zu wissen, dass sofort jemand da ist und die Erstversorgung durchführt, bis weitere Rettungsmaßnahmen getroffen werden.
Was muss man tun, wenn man sich zum First Responder ausbilden möchte?
Jedem, der die Ausbildung zum Rettungssanitäter hat, steht der Weg frei.
Sie sind als Notfallsanitäter (NFS) ausgebildet und in Notfallkompetenz (NKV), der höchsten Ausbildungsstufe als First Responder. Welche Hilfeleistungen dürfen Sie im Bereich Notfallkompetenz vornehmen?
Ich bin berechtigt, Venenwege zu legen und darf Patienten Medikamente bei Herz- und Kreislaufproblemen und gegen Schmerzen verabreichen.
Warum lieben Sie Ihren Beruf?
Ich gehe darin auf, den Menschen zu helfen und Leben zu retten. Leider gelingt das nicht immer. Ich betrachte das Leben jetzt anders und als etwas sehr Wertvolles.
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