Gailtal
Die Zecken sind nun wieder aktiv
Die warmen Temperaturen lassen die kleinen Quälgeister aus ihren Verstecken hervorkommen. Christiane Buxbaum, Amtsärztin in Hermagor, weiß was bei einem Zeckenbiss zu tun ist und warum die Zeckenimpfung sinnvoll ist.
GAILTAL. Die Zeit der kleinen Quälgeister beginnt wieder. Die Zeckensaison beginnt etwa im März und endet im Oktober. Entscheidende Einflussfaktoren für die Aktivität der Zecken sind jahreszeitenbedingt Temperatur und Luftfeuchtigkeit. „Bereits die ersten wärmeren Temperaturen zu Frühlingsbeginn im März können die Zecken aus ihren schützenden Verstecken hervorlocken“, weiß Christiane Buxbaum. Sie ist Amtsärztin in Hermagor.
Gründlich absuchen
Buxbaum rät, nach jedem Aufenthalt im Freien den Körper gründlich nach Zecken absuchen. Das Risiko der Kranksheitsübertragung steigt, je länger die Zecke am Wirt saugen kann. Daher sollte sie so schnell wie möglich entfernt werden. „Dazu eignen sich spezielle Zeckenpinzentten oder normale Pinzetten, mit denen die Zecke langsam aus der Haut herausgezogen werden sollte“, sagt die Amtsärztin. Nach dem Entfernen sollte die Stelle auch unbedingt desinfiziert werden.
Bei Auftreten von Entzündungszeichen, wie Hautrötungen, oder sonstigen Hauterscheinungen, ist ein Arztbesuch in Erwägung zu ziehen. Aber auch grippale Symptome nach einem Zeckenstich sollten ärztlich abgeklärt werden.
Infektionskrankheiten
Die Biester sind zwar klein, aber nicht zu unterschätzen, denn Zecken können schwere Infektionskrankheiten wie die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sowie Borreliose verursachen. Die FSME wird durch Viren verursacht, Borreliose wird durch Bakterien ausgelöst. FSME-Viren werden nach dem Biss einer Zecke sofort in den Körper übertragen, bei den Borrelien dauert es etwa 24 bis 36 Stunden.
„Beide Erkrankungen können akut sehr dramatisch verlaufen und zusätzlich sind als Komplikationen schwere neurologische Langzeitschäden möglich“, warnt Buxbaum. Mit FSME-Viren infizierte Zecken kommen in allen Bundesländern Österreichs vor, sodass ganz Österreich als Endemiegebiet gilt und überall eine potentielle Infektionsgefahr herrscht.
Effektiver Schutz
Diese Erkrankung kann nicht ursächlich behandelt werden, das heißt es können nur die Symptome medikamentös gelindert werden. Der Erkrankungsverlauf ist oft schwerwiegend mit Folge von bleibenden neurologischen Defiziten, wie Lähmungen, Gangstörungen sowie Krampfanfällen und psychische Störungen.
„Die Zeckenimpfung ist der einzige effektive Schutz vor FSME. Nach abgeschlossener Grundimmunisierung sind Auffrischungsimpfungen alle fünf Jahre vorgesehen. Ab dem vollendeten 60. Lebensjahr alle drei Jahre“, rät die Ärztin.
ZUR SACHE
Impfberatungen sowie FSME-Impfungen sind nach telefonischer Voranmeldung im Gesundheitsamt der Bezirkshauptmannschaft Hermagor möglich sind.
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