Gailtal
Ohne dem Fass geht nichts

- Ohne ein passendes Fass kann kein Kufenstechen stattfinden.
- Foto: Tamara Jarnig
- hochgeladen von Julia Koch
Alles steht und fällt beim Kufenstechen mit dem Fass. Raphael Wallner berichtet, wie er das Fass baut.
Ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Kufenstechens ist das Holzfass, das mit dem Schlägel vom Reiter zerschlagen werden muss. Jede Burschenschaft hat dafür eine Anlaufstelle, damit das Fass auch gebaut wird. Raphael Wallner aus Micheldorf macht diese Holzfässer für die Burschenschaft Micheldorf und Egg. „Ich mache das Holzfass jetzt seit zirka 2014. Zuvor hat es ein Nachbar von uns hergestellt, der wollte aber dann nicht mehr“, erinnert sich der gelernte Tischler.
Genaues Arbeiten
Ein Holzfass zu machen ist keine einfache Aufgabe. Man muss sehr genau arbeiten, da sonst das Kufenstechen ein Reinfall wird. „Die Bretter des Fasses bestehen aus Fichtenholz, das war schon immer so und ich habe es so weitergeführt. Die Bretter dürfen nicht zu dick und auch nicht zu dünn sein“, erklärt Wallner. Wenn die Bretter zu dick sind, hat man keine Chance, sie zu zerschlagen. Wenn sie allerdings zu dünn sind, fällt das Fass zu schnell auseinander. „Bei mir sind die Bretter des Fasses 18 Millimeter und die Böden 3,5 Zentimeter dick“, verrät er. Damit die Bretter des Fasses halten, werden sogenannte Ringe um das Fass gespannt. Die Ringe bestehen aus Haselnussholz. „Für ein Fass brauche ich ungefähr einen Arbeitstag. Es ist viel Verantwortung, die ich dabei trage. Wenn das Fass zu früh bricht, bin ich schuld. Wenn es zu schwer ist, bin auch ich schuld und da ich selbst auch reite bin ich auch schuld, wenn ich das ‚Kranzl‘ bekomme“, lacht Wallner. Wer mal ein Fass von Wallner in echt sehen möchte, hat am 26. Juni beim Kufenstechen der Burschenschaft Micheldorf die Möglichkeit dazu.



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