Fasching 2019
Salam Aleikum! Bosniaken sind jetzt ein Verein
Faschingsnarren gibt es in Würmlach keine. Hier ziehen zum bunten Treiben die Bosniaken ihre Pfade.
WÜRMLACH (lexe). Ja, wann kommen sie denn endlich, die Bosniaken? In Würmlach scheint die Vorbereitung auf den Fasching beinahe noch mehr Spaß zu machen als der traditionelle Umzug. Kein Wunder, bei so viel Frohsinn und Gemeinschaftsgeist der Würmlacher. "Dabei ist das ganze Dorf auf den Füßen", beschreibt Präsident Christoph Zebedin. Er ist erster Vorsitzender des neu gegründeten Vereins.
Alle 10 Jahre
"110 Jahre Bosnische Eisenbahn! Ein Großereignis, dass nur alle zehn Jahre stattfindet! Die Bosnische Zentralrepublik ist bereits im Ausnahmezustand!", so lädt die Bosniakengilde Würmlach öffentlich ein. Und die sind schon fleißig bei den närrischen Nachbarn unterwegs und tauchten lustig bei Faschingssitzung in Liesing im Lesachtal auf. Kurz vor dem traditionellen Umzug schwärmen die Würmacher Faschingslader aus um auf ihre Veranstaltung aufmerksam zu machen. Bosniaken selbstverständlich. Präsident Zebedin: "Wir bitten diese Gruppen nicht nur mit offenem Herz, sondern vor allem mit vollen Händen aufzunehmen". Spaß ist in Würmlach also garantiert.
Ein fleißiger Staat
Laut Bosniakenministerrat (Hannes Kollmitzer, Josef Thurner, Hannes Rauter) geschieht in Würmlach derzeit Folgendes: "Frauen, Männer, Jugendliche, Kinder setzen sich im großen und im kleinen Kreise zusammen, brüten Ideen aus, binden Kränze, fertigen Hüte und Kleidungsstücke an, falten Papierblumen, bauen Loks und Waggons, schreiben Einladungen, gestalten Plakate, sitzen über Reden und Festschriften".
Im Wirtshaus
In der Bosniaken-Chronik heißt es: Im Jahre 1878, zur Zeit der Okkupation von Bosnien und der Herzegowina, waren auch zwei oder drei Soldaten aus der Ortschaft Wümlach in dieser Gegend. Als nach der Niederwerfung des Aufstandes die Männer wieder heimkehrten, erzählten sie in den Mauthner Gasthöfen von ihren Heldentaten und wie sie den Rebellenführer „Haschi-Loja“ in einem Ofenloch gefangen nahmen. Doch die Mauthner glaubten den Männern nicht. So kam es zum Streit, in dessen Verlauf Spruch „Dös verfluchten Bosniaken“ fiel. Das war, laut Legende, die lustige Geburtsstunde der Wümlacher Bosniaken.
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