Geballte Ladung Hightech für fünf Minuten „Live“
Was spielte sich technisch bei der Wetten dass...?-Außenwette vom Nassfeld ab?
NASSFELD (hajo). Wie bereits in der letzten Ausgabe der WOCHE berichtet, ist es durch kurzentschlossene gemeinsame Kooperation aller Nassfeld-Verantwortlichen im Dezember gelungen, erstmals eine namhafte europäische TV-Anstalt (ZDF) für eine Live-Veranstaltung aus der Region Nassfeld zu gewinnen.
„Wetten, dass ...“ ist im gesamten deutschsprachigen Raum Quoten-Schwergewicht mit etwa sieben Millionen Zuschauern. „Im Vergleich zum Werbewert halten sich unsere Kosten für Unterbringung und Verpflegung der ZDF-Crew sowie unserer Eigenleistungen für Pistenvorbereitung, Sicherheitsmaßnahmen etc. in bescheidenen Grenzen“, sind sich Kurt Genser, Christopher Gruber und Markus Brandstätter einig.
Die Technik
Eine ganze Woche lang waren 75 ZDF-Mitarbeiter mit dem Aufbau, dem Betrieb und dem Wieder-Abbau der gesamten Übertragungs-Technologie beschäftigt. Ein ansehnlicher Fuhrpark vor der Millenniums-Talstation ließ erahnen, welches umfangreiche Equipment vorgehalten werden muss, um eine Außenwette live zu übertragen.
Kurzfristig fixiert
Für Thomas Adam, ZDF-Produktionsleiter, war es zwar ein Auftrag wie jeder andere, aber durch die Tatsache, dass man mit Licht, Kameras und Mikrofonen einen steilen Zielhang mit immerhin beinahe zwei Kilometer Länge erfassen musste, und das bei Nacht und winterlichen Temperaturen, waren die Anstrengungen für seine Crew doch deutlich größer als bei sonst üblichen Außenwetten.
„Für uns war die Vorbereitungszeit für Planung und Logistik relativ kurz, weil alles erst Mitte Dezember endgültig fixiert wurde. Aber ZDF hat viel Erfahrung, Spezialisten und ein starkes Rückgrat, da lassen wir uns nicht so schnell aus der Ruhe bringen.“
Stefan Berlipp, ZDF-Cheftechniker, erklärt die technische Ausstattung für eine derartige Live-Sendung wie folgt: „Es ist grundsätzlich egal, ob eine Übertragung nur wenige Minuten dauert, oder etwa zwei Wochen wie bei Olympiaden. Die erforderliche Technik bleibt immer die gleiche. Hier am Nassfeld hatten wir insgesamt 12 Kameras im Einsatz, davon zwei Funk-Kameras im Auto von Willi Stengg.
Für den guten Ton waren etwa 30 Mikrofone an passender Stelle installiert." Ungefähr 15 Kilometer Kabel für die Kamera- und Ton-Daten hat die ZDF-Crew im Schnee der Carnia-Abfahrt vergraben. Die Haupt-Kamera im Zielbereich war auf einer Teleskop-Arbeitsbühne in 60 Meter Höhe fixiert. Für die sekundengenaue Koordination aller Bild- und Tondaten waren im zentralen Regie-Wagen etwa zehn Spezialisten tätig, um die Fernseh-Zuschauer in Top-Qualität und ohne Unterbrechnungen über alle Abläufe und Aktivitäten an allen Locations zu informieren.
Für alle Funktionäre und Organisatoren, aber auch für die vielen Besucher der Außenwette „Herminator gegen Rallye-Auto“ war es jedenfalls eine interessante Gelegenheit, einmal live ein wenig hinter die technischen Kulissen einer Eurovisions-Liveübertragung zu schauen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie viele tausend Kleinigkeiten funktionieren müssen, damit dann schlussendlich alles funktioniert, und wenn es auch nur wenige Minuten sind.
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