Dellach/Gail

Tiergestützte Pädagogik am Schroggerhof

Am Schroggerhof der Familie Steiner gibt es das besondere Angebot der tiergestützten Pädagogik.

DELLACH/GAIL. Ein Hof der besonderen Art befindet sich in Leifling in Dellach/Gail. Der Schroggerhof der Familie Steiner bietet tiergestützte Pädagogik und soziale Arbeit am Bauernhof an. „Während meiner Ausbildung zum Sonderschullehrer bin ich auf diese Ausbildung gestoßen. Auch meine Abschlussarbeit habe ich über die tiergestützte Pädagogik geschrieben. Danach habe ich eine zweijährige Ausbildung diesbezüglich gemacht“, erinnert sich Gerd Steiner an seine Anfänge. Dabei nutzt man die positiven Aspekte der Tiere für Arbeiten mit Menschen in verschiedenen Schwierigkeitslagen beziehungsweise Schieflagen. Dabei wird mit Kindern mit Beeinträchtigung, Pensionisten und Leuten mit verschiedenen Problemen gearbeitet.

Große Vielfalt

Das Programm am Schroggerhof ist breit gefächert. Gerade vor der Corona-Zeit besuchten einige Schulklassen die Familie Steiner auf ihrem Hof. Die Kinder konnten den Hof erkunden, einige Kinder waren bei den Ziegen, andere wieder bei den Schafen. Es ist für jedes Kind etwas dabei. Die Klienten lernen dabei, wie man die Tiere richtig streichelt, wo es den Tieren gut tut. Sie können die Wolle der Schafe fühlen, die Unterschiede der Wolle am Kopf oder am Bauch bemerken. Ebenso hat man die Möglichkeit die Lämmer und Kitze mit der Flasche zu füttern. Die Familie Steiner versucht den Besuchern am Hof eine Aufgabe zu geben und ihnen zu zeigen, wie wichtig all diese Arbeiten sind. „Wir gehen mit unseren Klienten auch direkt in den Stall zu den Tieren. Da haben wir alte Bienenstöcke, wo man sich raufsetzen kann. Danach kommen die Tiere herein. Jedes Tier sucht sich seinen Klienten aus“, erklärt Steiner. Ebenso besteht die Möglichkeit die Hühner mit der Hand zu füttern. Auch die Versorgung der Tiere spielt eine Rolle. Die Klienten haben die Möglichkeit die Karotten zu schneiden oder das Getreide für die Tiere zu mischen. Es wird versucht, den Klienten die ganzen Arbeiten am Hof näher zu bringen und ihnen den gesamten Kreislauf zu zeigen. Vom Futter vorbereiten bis hin zum Abholen des Endproduktes ist alles mit dabei.

Keine Wertung

Das Schöne am Arbeiten mit den Tieren ist, dass sie nicht werten. „Dem Tier ist egal aus welcher Sozialschicht man stammt oder wie man aussieht. Das hilft vielen unserer Klienten sehr“, betont der Pädagoge. Am Hof der Familie Steiner findet man unter anderem Rinder, Schafe, Ziegen, Hängebauchschweine, Enten und Hühner. Das Besondere daran ist, dass am Schroggerhof vor allem Tierrassen zu finden sind, die vom Aussterben bedroht sind. Darunter fallen das Pinzgauer Rund, die Vierhornziege und das ungarische Zackelschaf. „Die tiergestützte Pädagogik wird von der Krankenkasse und der Sozialversicherung leider nicht anerkannt. Unsere Klienten müssen die Kosten alle selbst tragen. Es wäre ein großer Schritt nach vorne, wenn man auch diese Art von Behandlung anerkennen würde“, so Gerd Steiner.