Janko Zwitter: Kanadischer Schisprungtrainer
"Medaillen für Kanada und Österreich wären schön“

- Kanadas Damen-Schisprung-Nationaltrainer Janko Zwitter (rechts) und Assistenztrainer Igor Zuznar (2, v, l.) wollen gemeinsam mit ihren Schispringerinnen Alexandria Loutitt (links) und Abigail Strate, positiv bei der WM in Planica überraschen.
- Foto: Zwitter/KK
- hochgeladen von Peter Tiefling
Der Achomitzer Janko Zwitter trainiert die kanadische Damenschisprungnationalmannschaft. Mit der WOCHE sprach er über deren WM-Vorbereitung, ÖSV-Truppe, Doppelfunktion und den Nationenwechsel von Sophie Sorschag.
ACHOMITZ. Herr Zwitter, sie sind Hauptverantwortlicher Damenschisprungtrainer von Kanada. Wie kam es dazu?
Vor achtzehn Monaten ist der kanadische Skiverband an mich herangetreten und hat mir den Trainerjob angeboten. Ich habe die Herausforderung sehr gerne angenommen, einen Trainingsortswechsel vorgeschlagen und um die Weiterarbeit mit meinem langjährigen Springerschützling Sara Takanashi ersucht. Dem wurde zugestimmt und wir waren uns einig.
Trainingsortswechsel. Wie ist dies zu verstehen?
Wir haben die Athletinnen nach Europa, ganz genau ins slowenische Kraj, umgesiedelt. Für die Dauer von Juli bis April bleiben sie zum Großteil hier. Somit können sie die verschiedenen Schanzentypen besser kennen lernen und vermehrt darauf trainieren. Bei der kärntnerisch-slowenischen Springertournee gab es dadurch schon gute Ergebnisse. Alexandria Loutitt sprang auf Rang vier und sechs, holte in Ljuno den Qualisieg und ist nach ihrem ersten Weltcupsieg vor wenigen Tagen in Japan in aufsteigender Form. Abigail Strate sprang im deutschen Hintezarten mit Rang drei, ihr bestes Saisonergebnis. Beide sind für eine WM-Überraschung bereit.
Die österreichischen Schispringerinnen auch. Aber nicht nur für Überraschungen. Sind Eva Pinkelnig & Co aktuell das Maß aller Dinge im Damenweltcup?
Das Maß aller Dinge ist zwar etwas frech formuliert, trifft aber voll zu. Nationencupführung, mit Eva Pinkelnig führen sie auch die Weltcupeinzelwertung an und haben mit Chiara Kreuzer, Marita Kramer zwei weitere Siegspringerinnen in ihrem Team. Mich würde es in Planica ganz besonders freuen, wenn es für Kanada und Österreich WM-Edelmetall geben würde.de.
Sie sind jetzt in einer Trainerdoppelfunktion in den Schanzenanlagen anzutreffen. Arbeiten sie nach einer Unterbrechung auch wieder mit Sara Takanashi?
So ist es. Sie hat sich nach dem vierten Olympiarang in Peking in ihre gewohnte heimische Umgebung nach Japan zurückgezogen. Einen neuen Weg gesucht und Energie getankt. Kurz vor dem Villacher Weltcup haben wir uns aber wieder zur Zusammenarbeit entschlossen. Ihre Formkurve geht wieder nach oben. Sie wird wieder zu einer potentiellen Medaillenanwärterin.
Nicht bei der WM dabei sein wird die Gailtalerin Sophie Sorschag. Sie hat sich dem Schiverband von Kosovo angeschlossen. Wie beurteilen sie ihre Entscheidung?
Schade, dass es mit dem ÖSV kein positives Gesprächsfinale gab. Sportlich wird sich der Nationenwechsel für sie nicht negativ auswirken. Sie hat einen gut funktionierenden Trainerstab und wird hoffentlich verletzungsfrei an ihre bisherigen sportlichen Leistungen anknüpfen können.




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