"Zum Skibob kam ich durch Zufall"
Nassfeld: Ein Skibob-Weltcuprennen par excellence. Trainer Bernd Zobel dazu im Interview.
NASSFELD. Am Wochenende den 5. und 6. März fand am Nassfeld der Skibob-Weltcup statt. Aufgrund der Wettersituation musste der geplante Ablauf kurzfristig umdisponiert werden. Am Samstag wurde daher der Super-G und ein RTL ausgetragen und der Slalom, der eigentlich am Sonntag durchgeführt hätte werden sollen, musste nach fünf Startern aufgrund des starken Schneefalls und der Sicherheit der restlichen Läufer abgesagt werden. (Alle Ergebnisse des Rennens unter: /www.skibob.org)
Die WOCHE traf sich mit dem Skibobtrainer Bernd Zobel, der auch als sehr erfahrener Trainer im Alpinsport gilt, zum Interview.
WOCHE:Weltcuprennen am Nassfeld - Ihr Resümee:
BERND ZOBEL: Die Veranstaltung war, wie auch im letzen Jahr, perfekt und auch die gute Zusammenarbeit mit der Nassfeld - Liftgesellschaft Klaus Herzog funktionierte einwandfrei. Nur der Wettergott spielte leider nicht mit.
Wie zufrieden waren sie mit der Durchführung des Rennens durch den Sportverein Tröpolach?
Der SV Tröpolach hat eine vorbildliche Arbeit geleistet. Es ist nicht nur mein Wunsch, sondern auch der aller Nationen, dass diese tadellose Ausrichtung fortgesetzt wird.
Das heißt, es gibt eine Fortsetzung?
Ja, nächstes Jahr wollen wir wieder Weltcuprennen am Nassfeld fahren und 2018 würde diese Region auch für die Weltmeisterschaft in Frage kommen, da in diesem Jahr Österreich Austragungsort sein wird.
Warum wählten sie das Nassfeld als Austragungsort?
Das Nassfeld ist meine Heimat und da bieten sich verschiedene Pisten, nicht nur für die Rennen, sondern auch zum Trainieren an und das auch in der Hochsaison. Das Entgegenkommen der Liftgesellschaft ist optimal. Ich habe auch schon in der Zeit, als ich Trainer vom ÖSV Damen- und auch Herrenteam war, hier trainiert.
Was bewegte sie als Trainer vom alpinen Resort in das des Skibobs zu wechseln
Das war eigentlich nur ein Zufall. Beim Skibob hat es 2012 Neuwahlen gegeben und im Gespräch mit Peter Schröcksnadel, dem Präsidenten des österreichischen Skiverbandes, wurde ich als Trainer ausgewählt, da ich vorher im Ausland, in Slowenien, als Alpinskitrainer tätig war.
In welchem "Lager" hatten sie als Trainer die meisten Erfolge?
Erfolge hatte ich viele. Ich habe einige Diamanten geschliffen, z. B. Alexander Khoroshilov (russischer Skirennläufer) bis zum Weltcup aufgebaut, auch Ondřej Bank (tschechischer Skirennläufer), Boštjan Kline (slowenischer Skirennläufer - erster slowenischer Doppeljuniorenweltmeister in der Abfahrt und im Super-G). Aber den meisten Erfolg hatte ich mit dem ÖSV-Damenteam 2001-2005 - u.a. Michaela Dorfmeister, Alexandra Meissnitzer, Renate Götschl).
Wie sieht ihre Zukunft aus?
Da ich seit 2015 auch Sportdirektor des internationalen Skiverbandes bin, werde ich vorausslichtlich noch bis 2018 diese Funktion behalten. Das Weltcuprennen im nächsten Jahr am Nassfeld und die Weltmeisterschaft, wenn diese am Nassfeld ausgetragen werden sollte, würde ich dann noch als Skibobtrainer miterleben.
Interview: Martina Koller
ZUR SACHE:
DIE TRAINERKARRIERE von Bernd Zobel:
1978-1987 FIS-Skitrainer;
1987-1992 Europacup Herrenskitrainer;
1992-1995 Weltcupskitrainer ÖSV-Speetherren;
1995-1998 Trainer kanadischen Ski-Nationalmannschaft;
1998-1999 Trainer im Iran und Teamleiter während der Winterspiele in Korea;
1999-2001 Trainer des österreichischen Continental Ski-Cup Teams der Herren;
2001-2005 österreichischer Damenskitrainer;
2005-2006 tschechischer Ski-Nationaltrainer;
2006-2010 Skitrainer des russischen Herrennationalteams;
2010-2012 Skitrainer des slowenischen Nationalteams;
seit 2012 Skibobtrainer des österreichischen Nationalteams
seit 2015 Sportdirektor des internationalen Skiverbandes
ZUR PERSON:
Name: Bernd Zobel
Geburtsdatum: 29.August 1948
Sternzeichen: Jungfrau
Wohnort: Hermagor und Villach
Beruf: Skibob Nationaltrainer
Skidirektor: des internationalen Skiverband
Verheiratet: mit Doris
Kinder: Christof (46) und Markus (28)
Hobby: kochen
Schönster Erfolg: 1994 mit Christian Mayer: RTL WC-Kugel für Österreich nach 21 Jahren und Bronze Medaille im RTL bei den olympischen Spielen in Lillehammer
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