Schulstartaktion
Aktion "Schulstartklar": Regionaler Handel benachteiligt
Das Bundesministerium hat in Kooperation mit dem Sozialministerium und der EU mit der Aktion „Schulstartklar“ ein Paket für sozial schwächere Familien geschnürt. Regionale Buchhändler schauen aber durch die Finger.
GAILTAL. Das Bundesministerium hat in Kooperation mit dem Sozialministerium und der EU mit der Aktion „Schulstartklar“ ein Paket für sozial schwächere Familien geschnürt. Regionale Buchhändler schauen dabei aber durch die Finger.
Für sozial Schwache
Mit der „Aktion Schulstartklar“ greift das Bundesministerium besagten Familien mit Schulkindern beim Start in das neue Schuljahr finanziell unter die Arme. Familien bekommen im Zuge der Aktion Gutscheine und können mit diesem Schulartikel im Wert von 150 Euro kaufen. Der Gutschein kann noch bis 14. Oktober 2023 in allen Geschäften von Libro und Pagro Diskont eingelöst werden. Die Aktion stößt den „kleinen“ Papier- und Buchhändlern sauer auf. So auch Bernd Martinschitz, Geschäftsführer von „Bärnd Buch und Blatt“ in Arnoldstein.
Unverständlich
„Für mich als Papier- und Buchhändler ist es unverständlich, dass diese Gutscheine nur bei den Diskontern Pagro und Libro eingelöst werden können. In vielen Artikeln, besonders in der letzten Zeit, ist aber besonders darauf hingewiesen worden, den lokalen Handel zu unterstützen, da dieser unter den derzeitigen Umständen eh genug zu tragen hat“, wundert sich der Unternehmer. Dass mit dieser Aktion die lokalen Fachhändler völlig umgangen werden, kann er nicht nachvollziehen. Stattdessen werden die aufgebrachten finanziellen Mittel in Großbetriebe gesteckt, was beim Arnoldsteiner Papier- und Buchhändler für Kopfschütteln sorgt. Martinschitz ortet darüber hinaus ein weiteres Problem, das sich aus dem Standortnetz der Diskonter Libro und Pagro ergibt: „Die ohnehin schon finanziell schwachen Leute werden nun gezwungen, vom Land in die Stadt zu fahren und dort nach Libro- und Pagro-Filialen zu suchen, wo sie ihre Gutscheine einlösen können.“ Die Aktion hat auf den Umsatz seines Betriebes keine allzu gravierenden Auswirkungen, befremdlich ist die Situation für den Unternehmer dennoch: „Da es ja (noch) nicht sehr viele Menschen gibt, die diesen Gutschein in Anspruch nehmen können, fällt es für mich als Papierhändler nicht groß ins Gewicht. Aber für die Eltern, die gerne im Ort einkaufen würden, ist dies nicht möglich. Natürlich fragen uns immer wieder Eltern, warum der Gutschein hier nicht eingelöst werden kann und wo sich die nächste Stelle befindet. Das ist natürlich etwas schräg für uns, die Eltern auf Pagro und Libro zu verweisen."
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