Die Fischbestände nehmen ab
GAILTAL (nic). Fischen ist ein tolles Hobby und sehr beliebt. Doch kaum ein passionierter Fischer angelt um den Fisch zu verspeisen.
"Das Prinzip heißt 'Catch and release'," verrät Karl Zankl, der zusammen mit Stefan Gratzer zahlreiche Gewässer im oberen Gailtal gepachtet hat und die begehrten Fischerei-Tageskarten vergibt. 'Wir fischen, aber wir entnehmen den Fang nicht."
Das hat gute Gründe. Die Bestände, insbesondere der Eschen, sind in den letzten Jahren um mindestens 50 Prozent zurück gegangen. "Daher sehen wir es nicht gern, wenn diese Art, die besonders bei den italienischen Nachbarn als kulinarisches Schmankerl gilt, rausgefischt wird," erklärt der Experte. Nicht zuletzt deshalb sind die Eschen bis 1. Juni geschützt.
Hauptsächlich gibt es Bachforellen, die in den regionalen Gewässern heimisch sind. Dazu kam aus den USA vor gut 130 Jahren die Regenbogenforelle.
Auch verzeichnen die Fischer Rückgänge der Populationen. "Als ich ein kleiner Junge war, habe ich noch eimerweise Fische angeln können," erinnert sich der 60-Jährige.
Durch Umwelteinflüsse
Umwelteinflüsse wie Überdüngung spielen bei der Besorgnis erregenden Entwicklung eine große Rolle. 'Man muss bedenken, dass auch 5000 bis 6000 Fischeiern eventuell nur zwei bis drei Fische aufwachsen. Wenn die Brutzeit gestört wird, weil zum Beispiel Brunnen und Nebenflüsse trocken waren, hat das fatale Folgen," so der Dellacher.
Es gibt sogar die Vermutung, dass sich Rückstände der Anti-Baby-Pille, die durch Abwässer in die Flüsse gelangen, hier eine negative Rolle spielen. Entnommen werden dürfen überhaupt nur Eschen ab 32 Zentimeter Länge und Forellen ab 30 Zentimeter. Maximal zwei Fische pro Tag sind zulässig. Forellen und Huchen, ein weiterer heimischer Fisch, erreichen zwischen achteinhalb und 15 Kilogramm.
Gefischt wird in der oberen Gail und ihren Nebenflüssen, im Lesachtal (No-kill-Verordnung) sowie auch im Zollnersee. Rund 50 Hobbyfischer gibt es in der Region. Dazu kommen die Touristen, die extra ins schöne Gailtal kommen, um ihrem Hobby im Urlaub nachzugehen. Sie alle brauchen dazu Tageskarten vom Pächter des Gewässers. Gerade für Kinder und Jugendliche gilt der Zollnersee als Fisch-Eldorado.
Für Einheimische gilt die Absovierug eines eintägigen Einführungskurses als Voraussetzung für de Ausgabe einer Genehmigung der Bezirkshauptmannchaft. Jugendliche unter 14 Jahren dürfen in Begleitung der Eltern ohne BH-Karte fischen.
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