Gailtal
Erstmals Energieferien ohne offene Hotels

Nassfeld, ein Winter-Wunderland wie damals. Schnee ohne Ende, optimalste Pistenverhältnisse, perfekte Infrastruktur, modernste Seilbahnen und Lifte, aber erstmals erlebt die Region Weihnachts- und Semester-Ferien ohne offene Hotels, ohne geöffnete Gasthäuser und Skihütten.
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  • Nassfeld, ein Winter-Wunderland wie damals. Schnee ohne Ende, optimalste Pistenverhältnisse, perfekte Infrastruktur, modernste Seilbahnen und Lifte, aber erstmals erlebt die Region Weihnachts- und Semester-Ferien ohne offene Hotels, ohne geöffnete Gasthäuser und Skihütten.
  • hochgeladen von Hans Jost

Seit Anfang November sind Österreichs Hotels und Gasthäuser geschlossen – und bleiben es. Was bedeutet das für die Wirtschaft im Bezirk Hermagor?

GAILTAL. Einen Winter wie heuer gab es noch nie. Beste Schneeverhältnisse im gesamten Oberkärntner Raum, offene Seilbahnen und Lifte seit Weihnachten, aber Weihnachtsferien, Jahreswechsel und jetzt auch noch die unmittelbar bevorstehenden Semesterferien ohne geöffnete Hotels, ohne geöffnete Gastronomie, garniert mit rigorosen Ein- und Ausreise-Beschränkungen für unsere unmittelbaren Nachbarländer. Sogar eine Öffnung ab März scheint noch nicht sicher, wohl eher zu Ostern.
Ursprünglich sollte dieser Zustand mit 25. Jänner beendet sein, doch mit den am vergangenen Sonntag aktualisierten Corona-Maßnahmen der Bundesregierung zerschlug sich jede Hoffnung endgültig.

Was nun?

Die Gailtaler WOCHE erkundigte sich im Raum Hermagor-Nassfeld, wie die betroffene Branche mit dieser Situation nun umgeht. Hans Steinwender, Tourismus-Obmann, Hotelier und Gastwirt: „In 60 Jahren gab es für uns erstmals Weihnachten und Jahreswechsel ausschließlich im familiären Umfeld. Die Schneeverhältnisse sind zurzeit optimal, aber die Liftbetreiber sind durch die geforderten Auflagen stark gehemmt. Ebenso die Gastronomie an der Piste. Ich hoffe aber, dass viele Einheimische den Spaß im Schnee trotzdem genießen und sich über unser Winter-Wunderland freuen.“ Der Tourismus-Profi ist allerdings sicher, dass Umsatz-Ersatz, Fixkosten-Zuschuss und Kurzarbeit nur eine moralische Beruhigung der Wirtschaft sind: „Für eine effektive Reparatur der Auswirkungen und der Schäden wird es noch lange brauchen. Ebenso wird unsere gesamte Bevölkerung auf einen nie dagewesenen Prüfstand gestellt.“

Langzeit-Hoffnung

Angesprochen auf die bereits angelaufenen Impfungen sieht Steinwender noch keine Entwarnungen: „Große Erwartungen an die heurige Wintersaison sollten wir in Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen nicht mehr stellen. Wohl aber sollten positive Gedanken wie Gemeinsamkeit, Zuversicht und das Erkennen von Chancen in uns allen stark werden. Denn der vergangene Sommer hat uns gezeigt, dass unsere Region ein breit aufgestelltes, gut funktionierendes und vielseitiges Angebot aufweist und unser Image in Österreich ein sehr attraktives und positives ist.“
Unmittelbar nach der Pressekonferenz der Bundesregierung am vergangenen Sonntag ergänzte Steinwender: „Hotellerie und Gastronomie befindet sich nun bereits seit dem dritten November in einem behördlich verordneten Lockdown. Für die meisten in unserer, von der Pandemie besonders betroffenen Branche waren Weihnachten und Silvester ohne Gäste zuvor nie vorstellbar. Nach der verkündeten Verlängerung des Lockdowns wird eine Öffnung der Hotellerie- und Gastronomie-Betriebe in diesem Feber jedenfalls nicht mehr stattfinden. Der März – aber voraussichtlich wohl die Ostern – ist als möglicher Öffnungszeitpunkt eher wahrscheinlich.“

Große Sorgen

Steinwender fügt hinzu: „Das ist ein Umstand, der vielen unserer Gastgeberfamilien große Sorgen bereitet. Denn die vergangenen Wochen haben bereits aufgezeigt, wie sehr den Betreibern von Dienstleistungsbetrieben die lange Schließung nicht nur wirtschaftlich, sondern auch physisch aber auch psychisch zusetzt. Wir alle sollten nun versuchen, die modernen Kanäle für unsere Kommunikation untereinander zu nutzen, um den ausbleibenden physischen Kontakt zumindest ansatzweise zu kompensieren. Nutzen wir also die nächsten Wochen so gut als möglich, um für die Familie da zu sein, und schöpfen wir Zuversicht in der Gemeinsamkeit. Der herrliche Winter und die mit Liebe gepflegte und gut funktionierende Infrastruktur auf dem Berg und im Tal bleiben jedenfalls für alle zugänglich und öffnen genügend Bewegungsmöglichkeiten in der freien Natur.“

Realistisch bleiben

Astrid Hubmann vom jüngst mit dem goldenen „Holiday Check“-Award ausgezeichneten Kinderhotel „Nawu“ am Fuße des Nassfelds macht sich Sorgen um die Mitarbeiter: „In einem Saisonbetrieb kann man die Mitarbeiter nicht auf Kurzarbeit umstellen, wenn der Lockdown den Start verzögert. Man sollte sich auch mit dem übertriebenen Versenden von Winter-Traumbildern etwas zurückhalten. Man macht damit Kunden Lust auf Urlaub, obwohl wir wissen, dass sie eh nicht kommen dürfen.“
Positive Auswirkungen auf die Wintersaison sieht Hubmann trotz laufender Impfungen noch nicht. Bezüglich Öffnungstermin für Hotellerie und Gastronomie ist auch zu berücksichtigen, dass derzeit die Seilbahnwirtschaft zwar geöffnet ist, daher die Regierung keine Ersatzzahlungen leisten muss, aber es fehlen einfach die Gäste.

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