Gailtal
Verein Gailtalbahn bringt die Wirtschaft im Tal auf Schiene
Am 10. Dezember 2016 fuhr der letzte Personenzug vom Bahnhof Hermagor nach Kötschach-Mauthen. Der Verein Gailtalbahn hat die Schienen wieder zum Leben erweckt.
Der Verein gilt mittlerweile als wirtschaftlicher Motor, durch dessen Gründung Arbeitsplätze in der Region geschaffen wurden, touristische Konzepte und Kooperationen mit Partnerbetrieben entstanden sind.
Gailtal Draisine
Die Gailtal Draisine ist die 1. Draisinen-Bahn Südösterreichs. Bei der Gailtalbahn Betriebs GmbH sind während der Draisinen-Saison von Mai bis Oktober zwei Mitarbeiter und in der Ferienzeit zwei Praktikanten angestellt. Im touristischen Bereich ist der Draisinen-Betrieb aktuell das wichtigste Standbein des Vereins beziehungsweise der Gailtalbahn Betriebs GmbH. Von der Gailtal Draisine profitieren weitere Unternehmen in der Region. So zum Beispiel der Maschinenring, der für die Bewuchsfreihaltung der Bahntrasse im Einsatz ist und die Gastronomie entlang der Strecke, bei denen die Draisinenfahrer einkehren. „Aktuell haben wir 13 Draisinen mit einer Kapazität von insgesamt 60 Sitzplätzen. Die Anzahl der Draisinen wollen wir demnächst steigern, um die Kapazitäten zu erhöhen, da wir schon Fahrgäste abweisen mussten“, informiert Vereinschef Andreas Mühlsteiger. Seit Inbetriebnahme der Draisinen im August 2020 haben insgesamt zirka 5.500 Fahrgäste das Radeln an der Bahnstrecke genossen.
Erster Sonderzug zum Käsefest
Mit 23. September 2023 hat der Verein den ersten Sonderzug zum Käsefest organisiert. „Mit den Sonderzügen möchten wir ein weiteres Standbein im touristischen Bereich aufbauen“, erzählt Obmann Andreas Mühlsteiger.
Innovationsprojekt „Testzug“
Im November 2022 fuhr der 1. Testzug „Schadholztransport“ nach Kötschach, der zweite folgte im Dezember 2022. Je Testzug werden 1000 Festmeter Schadholz auf der Schiene den Zielmärkten zugeführt. „Mit den zwei Testgüterzügen zum Schadholztansport haben wir auch mit der Evaluierung des Gütertransports auf der Strecke als Standbein begonnen“, so Mühlsteiger und hebt dessen Bedeutung hervor: „Mit den Testgüterzügen haben wir bewiesen, dass die Absatzmärkte in der Forstwirtschaft wesentlich erweitert werden können und somit das Schadholz schnelle aus den Wäldern gebracht werden kann.“ Der Obmann verweist auf ein weiteres Projekt. „Nicht zu vergessen ist die Möglichkeit, die Strecke auch für Forschung und Entwicklung anzubieten, wofür wir die KAR-IN Innovationslabor GmbH gegründet haben. Mit den beiden letzteren Standbeine sind wir derzeit mit der Politik im Gespräch und stimmen über die weitere Vorgangsweise ab.“
Kooperationen
Drei Kooperationspartner hat der Verein Gailtalbahn/Gailtal Bahn Betriebs GmbH ins Boot geholt. Die Mobilbüro Verkehrsmanagement GmbH. Den Draisinenfahrern/Gästen wird im Zuge der Kooperation die Busfahrt zum Ausgangspunkt gegen Vorlage der Draisinenbuchung ermäßigt zur Verfügung gestellt. Mit der ÖBB Personenverkehrs GmbH besteht eine Kooperation bei der man den Draisinenbetrieb in den S-Bahnen bewirbt. Weiters kooperiert wird mit dem Verein Via Iulia Augusta in Form von gemeinsam organisierten Veranstaltungen.
Die Zukunft
„Wir sind derzeit in Abstimmung mit den Gemeinden und dem Land, was in Zukunft mit der Bahnstrecke geschehen soll. Gerade in Zeiten der Klimakrise wäre es wichtig die Bahnstrecke wieder mit öffentlichem Personen- und Güterverkehr zu beleben“, sagt Mühlsteiger.
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