Airport Budweis nun doch fraglich
Tschechien wie auch Österreich hoffen auf den Ausbau des Budweiser Flughafens. Vielleicht vergebens.
BUDWEIS/WALDVIERTEL. Die Hoffnungen auf einen nahen – Budweis ist von Gmünd rund 60 Kilometer entfernt – Flughafen für Waldviertler und Mühlviertler könnten vergeblich gewesen sein. Der südböhmische Militärflughafen sollte seinem Betreiber LKCS zufolge für den internationalen Flugverkehr ausgebaut werden und zwar zeitnah. Diese Pläne, die bereits in der Umsetzung sind, laufen allerdings Gefahr stecken zu bleiben, denn der dafür nötige Geldhahn aus Brüssel wurde überraschenderweise zugedreht.
Dabei setzt der Betreiber seit rund vier Jahren auf die Totalsanierung. Tower und Verwaltungsgebäude wurden bereits generalsaniert und ein modernes Terminal wird gerade errichtet. Ein so naher Flughafen hätte für die Waldviertler Bevölkerung und auch für die Wirtschaft immense Vorteile.
Ins benachbarte Tschechien benötigt man rund 60 Minuten, nach Linz selbst bei guter Verkehrslage mindestens doppelt so lange, nach Wien zum Flughafen Schwechat schafft man es aus dem nördlichen Waldviertel kaum in einer Zeit unter 2,5 Stunden. Es spräche also auch aus (nieder-)österreichischer Sicht sehr viel für einen internationalen Flughafen Budweis. Dass die Verantwortlichen für den Flughafen Linz-Hörsching verständlicherweise wenig Begeisterung für das tschechische Engagement aufbringen, liegt auf der Hand.
Bau nicht gänzlich eingestellt, nur verlangsamt
Sehr engagiert in dieser Sache war und ist LA Johann Hofbauer. Er erklärt dazu: „Der Bau wird ja nicht gänzlich eingestellt, geht aber aktuell langsamer vonstatten. Dieser Flughafen ist für die Wirtschaft und den Tourismus des Waldviertels von immenser Wichtigkeit. Die Erreichbarkeit des Waldviertels für internationale Kunden könnte damit deutlich verbessert werden.“ Tschechien plane auch, den Flughafen ans Schienennetz anzubinden. Er, Hofbauer, werde in seiner Funktion als Euregio-Obmann versuchen in Gespräche und Verhandlungen einzutreten, die den weiteren Ausbau gewährleisten sollen.
Zur Sache
Flughafen Budweis
• Entfernung zur österreichischen Grenze: rund 60 Kilometer
• Errichtung des Flughafens: 1935, ursprünglich zivil genutzt
• es fehlen zur Fertigstellung des Flughafens in Budweis rund 15 Millionen Euro, das Gesamtprojekt hätte 20 Millionen Euro kosten sollen (zum Vergleich: das Schwechater „Sky-link-Projekt“ hat eine Kostenobergrenze von (!) 830 Millionen Euro).
• Flugzeuge in der Größe einer Boing 737 und eines Airbus A320 sollen in Budweis landen & starten können
• pro Jahr sollen rund 600.000 Passagiere den Flughafen nutzen (zum Vergleich: Linz im Jahr 2010: 692.000, Wien: 19.691.000)
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