Von Eisgarn bis nach Israel
Außergewöhnliches Orgelkonzert von Rainer König-Hollerwöger

- Probst Andreas Lango, Brigitte Kirchmaier , Gemeinderätin Marianne Bilek und Rainer König-Hollerwöger (v.l.).
- Foto: IPS-Wien
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König-Hollerwöger gab wieder ein außergewöhnliches Orgelkonzert in der Stiftskirche Eisgarn an Mariä Empfängnis.
EISGARN. Das Adventorgelkonzert von Rainer König-Hollerwöger stand im Zeichen des menschlichen Dramas der erschütternden Ereignisse in Israel, wo am 7. Oktober 2023 mit dem Massaker der Hamas an Babys, Kindern, Jugendlichen, Frauen und Männern die "schrecklichste Gräueltat seit dem Holocaust stattgefunden hat", so König-Hollerwöger.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Bürgermeister Günter Schalko und Probst Andreas Lango. Der Holocaust-Forscher, Holocaust-Überlebende begleitende und Wiener Kulturphilosoph Rainer König-Hollerwöger nahm mit auf eine Reise in Wort und Musik in die jüdisch-hebräische Kultur, vom Tempel Jerusalem bis zur Geburt Jesu in Bethlehem, und er verband die dramatische Situation der Gegenwart mit der Zeit des Advents. Die jüdisch-hebräische Kultur wirkte hier hinein in ein Gesamtkunstwerk: Von selbstgemachten Davidsternen - König-Hollerwöger hatte selbst dieses Symbol auf seiner Haube - bis hin zum jüdischen Chanukka-Leuchter inmitten des christlichen Adventkranzes. Der Konzertist kam auch mit einem Stofftier in der Hand, um ganz besonders auf die Situation von vom Terror betroffenen Kindern hinzuweisen.

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Eröffnet wurde das Adventkonzert mit dem alten Adventlied "Oh Heiland reiss die Himmel auf". Spätmittelalterliche Tonsphären mündeten in eine Fuge und waren wie ein meditativer Gang zum Weihnachtsgeschehen. Begleitet von seinem Enkelsohn Martin auf dessen Geige, spielte er das Kinderlied" Schneeflöckchen Weißröckchen", das er von freudig zu dramatisch und wieder zurück abwandelte. Mit einem selbstkomponierten Vorspiel leitete Rainer König-Hollerwöger israelisch-jüdische Musik ein. Aufgeführt mit Martin an der Geige, wurde dieses Werk dann von dem virtuosen Organisten solistisch auf den drei miteinander verbundenen Kirchenorgeln in orchestraler Weise gespielt. Der wunderschöne Kirchenraum selbst erklang in neuer Weise.

- Rainer König-Hollerwöger an der Orgel und sein Enkel Martin an der Geige.
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Die hebräisch und christlich bedeutende Gestalt von Jesus' Mutter Maria ertönte herein durch das bekannte Adventlied "Maria durch den Dornwald ging" in freudiger Erwartung, aber auch in menschlicher Trauer, gefolgt von der "Fuga Mustica Maria". Abgeschlossen hatte König-Hollerwöger sein Adventkonzert mit einem Ebenseer Krippenlied, das er mehrfach variierte bis hin zu seiner "Fuga Bethlehem Jerusalem Shalom Gloria Excelsis Deo!"
Dem begeisterten Publikum gab Rainer König-Hollerwöger noch zwei Zugaben. Zum Abschluss erfreute das von Brigitte Kirchmaier liebevoll gestaltete und mit vielen Köstlichkeiten zubereitete Buffet die Besucher.
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