Cannabis-Indoor-Plantage in Großdietmanns aufgeflogen

1,5 Kilo Cannabisblüten produzierte das "Gras-Ehepaar" in der Gemeinde Großdietmanns. | Foto: Symbolfoto
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  • 1,5 Kilo Cannabisblüten produzierte das "Gras-Ehepaar" in der Gemeinde Großdietmanns.
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GROSSDIETMANNS (eju). Pech mit ihrem illegalen "Gewerbszweig" hatte ein Ehepaar aus der Gemeinde Großdietmanns. Ihre Indoor-Cannabis-Produktion flog auf und die Polizei stattete den Beiden einen zweckdienlichen Besuch auf.

Umfassende Ermittlungen

Die Kriminaldienstgruppe der Polizeiinspektion Gmünd hatte bereits seit Herbst 2014 umfangreiche Suchtgiftermittlungen durchgeführt. Dabei war bereits im Oktober in einem Einfamilienhaus in der Gemeinde Großdietmanns eine Aufzuchtanlage für Cannabispflanzen und das dazugehörige Equipment sichergestellt worden. Betrieben wurde diese Produktionsstätte von einem Ehepaar und deren Bekannten.

2720 Euro "Suchtgift-Verdienst"

Im Zuge der langwierigen, weiterführenden Ermittlungen wurde dem Trio die Erzeugung von insgesamt 1,5 Kilogramm Cannabisblüten nachgewiesen, wie die Polizei Gmünd nun bekannt gab. 340 Gramm davon hatten die drei Suchtgift-Gärtner an drei weitere Personen aus dem Bezirk Gmünd im Alter von 19, 20 und 37 Jahren verkauft und dadurch 2.720 Euro verdient. 220 Gramm überließ der Hausbesitzer kostenlos seinem Bruder. Der Rest der Cannabisblüten war von den drei Produzenten selbst konsumiert worden. Alle Personen wurden nun nach Abschluss der Erhebungen bei der Staatsanwaltschaft Krems angezeigt.

Indoor kommt häufig vor

Was genau die Beamten auf die Spur der beiden Suchtgiftproduzenten gebracht hatte, will Bezirkspolizei-Kommandant Wilfried Brocks verständlicherweise nicht verraten, aber: "Auch wenn es Indoor-Plantage heißt, gibt es immer wieder Spuren, die auf so ein Vorgehen schließen lassen. Indoor-Anlagen sind deshalb der große Renner, weil man sie natürlich nicht auf Anhieb sieht. Das ist eine relativ aufwändige Herstellungsform von Cannabis, aber es wird immer wieder gemacht." Das sei keine Seltenheit. Bei der Bezeichnung Indoor-Anlage gebe es eine weit gesteckte Definitionsbreite. Das fange bei drei Pflanzen unter einer Lampe an und reiche bis zu einem ganzen Keller voll.

Irrglaube straffreier Eigenbedarf

Immer wieder geistert der Begriff "straffrei wegen Eigenbedarfes" durch Diskussionsrunden. So einfach sei das allerdings nicht, wie Bezirkspolizei-Kommandant Wilfried Brocks erläutert: "Straffreier Eigenbedarf ist nicht richtig aber auch nicht ganz falsch. Eigenbedarf hat Grenzen. Im speziellen Fall kann man sicher nicht mehr von Eigenbedarf sprechen, da sind wir weit davon entfernt."
Im Suchtmittelgesetz sei es so, dass jemand, der Suchtmittel konsumiert, so unterliegt er/sie der Strafbarkeit nach dem Suchtmittelgesetz.

Einmalige Anzeigen werden zurück gelegt

"Zum Beispiel: Jemand steht mit fünf anderen beisammen und zieht einmal bei einem Joint an und schon hat er/sie sich strafbar gemacht. Aber, das Ganze wurde bereits vor Jahren dahingehend entschärft, dass die Staatsanwaltschaft verpflichtet ist, entsprechende Anzeigen auf zwei Jahre zurück zu legen. Das heißt, der Betroffene bekommt ein Schriftstück, worin er informiert wird, dass die anzeige zurück gelegt ist. Wenn er/sie nicht weiter auffällig ist, geschieht nichts mehr. Es wird zwar die BH informiert, damit man sich dort führerscheintechnisch Gedanken um den Betroffenen macht und außerdem muss er/sie auch zum Amtsarzt. Aber eine Gerichtsstrafe im herkömmlichen Sinne ist durch einen einmaligen Konsum nicht zu befürchten", so Brocks.

Jugendliche nicht sofort kriminalisieren

Ziel dabei sei, Jugendliche nicht zu kriminalisieren, die möglicherweise im Gruppenzwang mitgemacht hätten. Das sei als Schuß vor den Bug zu sehen, der die Betroffenen zu einem Umdenken veranlassen solle.
Wenn es allerdings öfters zu Anzeigen komme, münde das in ein normales Strafverfahren, so Brocks abschließend.

1,5 Kilo Cannabisblüten produzierte das "Gras-Ehepaar" in der Gemeinde Großdietmanns. | Foto: Symbolfoto
Bezirkspolizei-Kommandant Wilfried Brocks: "Indoor-Anlagen kommen immer wieder vor und werden auch regelmäßig entdeckt." | Foto: Foto: privat

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