Im Shop gefilmt: Polizeieinsatz
Männer drehten verdächtiges Handy-Video im Supermarkt. Angestellte holten Polizei, diese musste die Verdächtigen jedoch mangels Beweisen laufen lassen.
GMÜND. "Als ich kurz einkaufen gefahren bin, fielen mir bei der Spar-Filiale in Gmünd Neustadt drei Polizeiautos auf. Im Geschäft hab ich nachgefragt, ob es womöglich überfallen worden sei. Das nicht, wurde mir gesagt, aber ein paar Männer hätte mit ihren Handys das ganze Geschäft gefilmt, auch beim Bankomaten im Eingangsbereich und sogar bei den Kassen unter die Kassen hinein. Daraufhin haben die angestellten die Polizei gerufen", berichtet eine Augenzeugin aus Gmünd Neustadt vom Polizei-Einsatz im Supermarkt.
Zeugin berichtet vom Erlebnis
Weil die Männer zu einem roten Lieferwagen mit einem ausländischen Kennzeichen gehört hätten, habe man im Geschäft sofort an die Supermarkt-Räuber von Heidenreichstein gedacht, berichtet die Zeugin weiter und, dass die Polizei die Männer zum Verhör mitgenommen habe. Dem Vernehmen nach komme es in jüngster Zeit häufig vor, dass mit Handys im Geschäft fotografiert oder gefilmt werde. Dagegen sei das Personal jedoch machtlos, weil es kein entsprechendes Verbot gebe.
Seitens der Firma Spar war vor Ort und beim Regionalleiter leider kein offizielles Statement zu dem Vorfall zu erhalten.
Nicht die H'stein-Räuber
Bezirkspolizei-Kommandant Wilfried Brocks bestätigt im Bezirksblätter-Gespräch den Einsatz, wartet allerdings mit einer schlechten Nachricht auf: Bei den überprüften Männern handelt es sich nicht um die gesuchten Räuber aus Heidenreichstein." Es seien deutsche Staatsbürger gewesen, gegen die nichts vorgelegen sei, weswegen die Polizei sie wieder auf freien Fuß gesetzt habe.
Somit laufen die Supermarkträuber, die inzwischen auch im Raum Krems und St. Pölten tätig waren und auch dort mit einem roten Auto samt ausländischem Kennzeichen geflüchtet sind, nach wie vor frei herum.
Verdächtige Beobachtungen melden!
Verdächtige Beobachtungen, wie beispielsweise das Filmen oder Fotografieren in Geschäften, das man als Vorbereitungshandlungen sehen kann, bitte sofort der Polizei melden: 059133/3400. Dieser Aufruf gilt für Angestellte wie auch Privatpersonen, es erwachsen niemandem daraus Kosten.
Zur Sache: Statement Spar-Zentrale
Die Bezirksblätter Gmünd wollten wissen, ob die SPAR-Firmenzentrale eventuell ein Film- und Fotografierverbot im Eingangsbereich ihrer Supermärkte plant, um den MitarbeiterInnen die Argumentation gegenüber Zuwiderhandelnden zu erleichtern. Aus der SPAR-Zentrale erreichte uns diese Antwort: "Grundsätzlich ist es so, dass nicht ohne Genehmigung fotografiert werden darf und dass die Mitarbeiter selbstverständlich jeden, der das tut, darauf anreden können und sollen. Die Mitarbeiter, vor allem die Führungskräfte in den Märkten, sind darüber informiert, dass nicht fotografiert werden darf. Fotografieren muss immer angemeldet werden. Mitarbeiter sind auch angewiesen es zu untersagen, wenn jemand ohne Genehmigung fotografiert. Daher stellen wir von der PR-Abteilung auch regelmäßig Fotografier- und Filmerlaubnisse aus und vorher wird genau geprüft, wofür das ist. Ein Verbotsschild planen wir nicht."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.