Jeder Zehnte ist schon weggezogen
Abwanderung trifft Städte im Bezirk besonders hart: Litschau verliert am stärksten.
BEZIRK (pez/eju). Im oberen Waldviertel bluten manche Städte aus: in peripheren Gegenden ist schon jeder zehnte Einwohner weg. Während die Stadtgemeinden im Wiener Umland laufend Einwohner hinzugewinnen, müssen jene Städte, die in einer Region mit schlechter Verkehrsanbindung liegen, zum Teil dramatische Bevölkerungsrückgänge hinnehmen.
Das bestätigt einmal mehr die jüngste Studie der Statistik Austria „Österreichs Städte in Zahlen 2011“. So verlor die Stadtgemeinde Litschau im Zeitraum der Erhebung 10,2 Prozent ihrer Einwohner. 254 Personen weniger leben in der idyllischen Stadt im Norden des Bezirkes. Das ist einer der trauriger Spitzenplätze im Waldviertel und wird nur noch von Städten in der Südoststeiermark übertroffen. Auf Platz zwei der Städte mit der größten Abwanderung landet Heidenreichstein mit einem Abgang von 9,9 Prozent (456 Personen).
Damit trifft die hohe Abwanderung im Bezirk besonders die Städte im Norden. Vergleichsweise gut weggekommen ist Weitra: auch die Kuenringerstadt verlor Einwohner, aber „nur“ 4,4 Prozent (129 Personen). Die Bezirkshauptstadt Gmünd kämpft mehr mit Abwanderung, hier „verabschiedeten“ sich 6,6 Prozent der Bevölkerung (391 Personen), einige davon wahrscheinlich auch in die nahen, vergleichsweise etwas billigeren Umlandgemeinden Hoheneich und Großdietmanns.
Am besten erwischt hat es die zentral im Bezirk gelegene Stadt Schrems: hier betrug der Bevölkerungsrückgang nur 2,6 Prozent (154 Personen).
Regionalentwickler Josef Wallenberger beruhigt dennoch: „Der Trend ist änderbar, es geht bei der Statistik oft nur um wenige Personen. Immerhin ist in vielen Jahren der Zuzug in die gesamte Region stärker als die Abwanderung.“
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