Holzmarktbericht

Krieg in der Ukraine hinterlässt seine Spuren

Holzmarktbericht März 2022: Russland-Ukraine-Konflikt führt zu Preisanpassungen

WALDVIERTEL/Ö. "Bereits vor der Invasion russischer Truppen in der Ukraine stagnierte die Wirtschaftsleistung der Industrie aufgrund teurer Vorprodukte. Der Preisauftrieb bei Energie und Rohstoffen erhielt durch den Kriegsausbruch eine zusätzliche Dynamik", heisst es im letzten Holzmarktbericht der Landwirtschaftskammer Österreich. Die weitere Entwicklung von Kaufkraft und Investitionsbereitschaft der Konsumenten abseits von Gütern des täglichen Bedarfs sei abzuwarten.

Nachfrage übersteigt Kapazitäten

Die Preise für Nadelsägerundholz haben aufgrund der guten Absatzsituation bei Schnitt- und Bauholzprodukten, bei einer lediglich durchschnittlichen Rundholzbevorratung gegen Ende der Haupteinschlagssaison, regional zugelegt. Ein Teil der Preisanpassungen wird für die stark gestiegenen Holzerntekosten infolge der Teuerung bei Treibstoffen und Betriebsmitteln aufzuwenden sein. Auch in der Transportlogistik werde der Krieg noch tiefe Spuren hinterlassen.

Bereitgestelltes Holz wird rasch abtransportiert, sofern etwa fehlende Frachtkapazitäten dies nicht verhindern. Bei sibirischem Lärchenholz leeren sich die Lager rasch, die Preise für europäische Lärche zeigen bereits Tendenzen nach oben.

Auch am Laubsägerundholzmarkt herrscht nach wie vor rege Nachfrage. Bei Eiche bekommt diese eine zusätzliche Stimulation aufgrund unterbrochener Lieferketten aus der Ukraine. Auch die Buche ist stärker nachgefragt als in den Vorjahren. Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind ebenfalls nur durchschnittlich bevorratet. Daher ist Nadelindustrierundholz sehr nachgefragt.

Der Energieholzmarkt werde durch die kriegsbedingen Preissteigerungen bei Erdgas und Heizöl eine neue Dynamik erfahren. Teilweise wurde bei Qualitätsbrennholz seit Kriegsausbruch eine deutliche Nachfragebelebung bemerkt - und das gegen Ende der Heizsaison.