Mildester Winter seit Langem

- <b>Winterfans können nur träumen:</b> Schnee war heuer bisher Mangelware im Waldviertel.
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Kaum Niederschlag und Temperaturen über dem Gefrierpunkt machen das Dasein angenehm und helfen Heizkosten sparen.
BEZIRK (eju). Des einen Freud, des anderen Leid – das gilt auch für den Winter. Während die einen sehnsüchtig auf die weißen Flocken hoffen, freuen sich die anderen über jeden Tag, an dem kein Schnee fällt oder liegen bleibt.
Die Gründe sind vielfältig: weniger Arbeit (und Kosten) mit der Schneeräumung, unkomplizierte Straßenverhältnisse und geringere Heizkosten sind nur einige der Vorzüge eines milden Winters. Dass die Tourismusgebiete, wo der Wintersport das Einkommen bestimmt, händeringend bei Petrus anklopfen, ist die andere Seite der Medaille. Fakt ist: so mild war es schon seit einigen Jahren nicht mehr, wie Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik im BB-Gespräch erklärt. Vergleichbar warme Temperaturen finden sich zuletzt im Jahr 2008. Auch die Niederschlagsmenge im Bezirk Gmünd hält sich deutlich in Grenzen. Im gesamten Waldviertel sind bisher um 65 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel gefallen, im Raum Weitra waren es sogar minus 75 Prozent.
Dafür scheint die Sonne vergleichsweise viel: auch wenn es im November von 16. bis 26. ein "schwarzes Loch" mit null Sonnenstunden gegeben hat, liegt die Zahl der Sonnenstunden im November und Dezember dennoch 50 Prozent über dem "Normalwert". Auch der Jänner ist bislang sonnenreich (plus 50 Prozent).
Wenig Freude hat Skiliftbetreiber Wolfgang Landl vom Aichelberg-Lift in Karlstift mit dem Wetter: "Über Weihnachten ging es noch so einigermaßen. Danach wurde es nochmals wärmer, kaum jemand denkt ans Schifahren. Nicht nur bei uns ist der Nicht-Winter eine Katastrophe, auch in der Steiermark oder in Salzburg. Es hängen ja unglaublich viele Branchen dran – Sportgeschäfte, Hotellerie und so weiter. Für heuer ist die Saison wahrscheinlich gelaufen."
Weniger Brennstoffbedarf
Der Brennstoff-Zuständige des Raiffeisen Lagerhauses Gmünd, Martin Nagelmaier, erklärt, man könne einfach noch nicht abschätzen, wie der Gesamt-Winter-umsatz aussehen werde. Die Einlagerungen vor dem Winter seien wie üblich erfolgt, dass es noch zu massiven Brennstoff-Nachkäufen kommen werde, bezweifelt er allerdings.
Froh über den bisher milden Winter sind die Straßenmeistereien. Kein Schnee bedeutet wenig Kosten und wenig Überstunden, wie Straßenmeister Manfred Pichler von der Straßenmeisterei Schrems bestätigt: "Einzig in den Morgenstunden ist es oft ein wenig glatt, da müssen wir streuen, ansonsten ist es sehr ruhig. Wir nutzen die Zeit für die Bankett- und Straßengrabenpflege sowie für das Ausschneiden von Bäumen, um das Lichtraumprofil wieder herzustellen."
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