OPPT: "Konfliktpotential steht außer Frage"
German Müller von der Bundesstelle für Sektenfragen im Interview mit den Bezirksblättern
BEZIRKSBLÄTTER: Wie lange agiert der OPPT schon in Österreich?
MÜLLER: Der OPPT ist in Österreich seit einigen Jahren präsent. Wir haben an der Bundesstelle einige Anfragen dazu erhalten.
BEZIRKSBLÄTTER: Ist der OPPT aus ihrer Sicht tatsächlich als Sekte einzustufen?
MÜLLER: Der OPPT kann als „Bewegung“ charakterisiert werden, die ihren Ursprung in den USA hat und sich insbesondere über das Internet und die verschiedenen sozialen Netzwerke verbreitete. Diese bieten den Zugang zu vielen möglichen InteressentInnen und SympathisantInnen.
BEZIRKSBLÄTTER: Wie viele Anhänger gibt es in etwa?
MÜLLER: Darüber liegen keine gesicherten Angaben vor. Es scheint, dass der OPPT viel Interesse im Internet hervorruft und besonders auf Websites mit esoterischen Inhalten Zustimmung findet. Über die genaue Anzahl der Personen, die sich wirklich den Vorstellungen des OPPT bzw. den Nachfolgeorganisationen verpflichtet fühlen, sagt dies aber nichts aus. Die Personen, die sich in Hollenbach eingefunden hatten, stammen vermutlich nicht alle aus Österreich.
BEZIRKSBLÄTTER: Die Mitglieder halten selbst Gericht und Vollstrecken die dort gefällten Urteile. Wie gefährlich sind die OPPT-Anhänger Ihrer Meinung nach tatsächlich?
MÜLLER: Das hängt auch davon ab, wie sich die Situation weiterentwickeln wird, ob diesbezüglich weitere und welche Aktionen von AktivistInnen des OPPT geplant werden und in die Tat umgesetzt werden, und ob diese Handlungen außerhalb unserer Rechtsordnung liegen bzw. strafrechtlich relevant sind. Außer Frage steht, dass unter diesen Umständen Konfliktpotential gegeben ist. Über die weiteren Entwicklungen lassen sich vom derzeitigen Stand aus keine zuverlässigen Prognosen erstellen.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.