Hoher Aufwand, geringe Verkaufszahlen
Stadt Gmünd beendet ÖBB-Ticketverkauf
ÖBB-Tickets sind im Gmünder Rathaus nur noch bis April 2023 erhältlich.
GMÜND. Der Gmünder Gemeinderat beschloss in seiner letzten Sitzung, den Vertrag für die ÖBB-Vertriebsstelle im Rathaus - dieses Service hatte die Stadt nach der Schließung des Personenschalters übernommen - zu kündigen. Gründe dafür seien der hohe Beratungsaufwand und geringe Erträge, wie Bürgermeisterin Helga Rosenmayer (ÖVP) erläuterte: "Wir sind zu der ernüchternden Erkenntnis gekommen, dass die Verkaufszahlen weit hinter den Erwartungen liegen. Hinzu kommt, dass das Gemeindepersonal viele Beratungstätigkeiten leisten muss, Karten aber dann nicht gekauft werden." Im heurigen Jahr gab es bisher einen Erlös von rund 24.900 Euro, davon fließen aber nur rund 2.200 Euro in die Stadtkassa.
Hoher Aufwand
Da die nächste ÖBB-Personenkasse erst in Krems zu finden sei, müsse man zudem Beratungen für das ganze obere Waldviertel leisten. Alleine am Montag habe eine Mitarbeiterin den ganzen Tag nur beim ÖBB-Schalter im Rathaus gesessen. Neun Tickets wurden verkauft, ansonsten gab es nur Beratungen. "Sie sitzt eine halbe oder Dreiviertelstunde bei einer Person und erklärt, wie man zum Beispiel von Gmünd nach Dänemark kommt", so Rosenmayer. "Ich weiß nicht, ob es Grundaufgabe einer Gemeinde ist, eine Mitarbeiterin für die ÖBB abzustellen. Diese hat ja noch ihre anderen Aufgaben." Man habe es gut gemeint als Service für die Gmünder und habe es versucht, aber die Zahlen würden nicht den hohen Aufwand rechtfertigen.
Die SPÖ-Stadträte Thomas Miksch und Michael Bierbach sprachen sich dafür aus, dass man jemanden finden solle, der den Ticketverkauf übernehmen will. Das Service solle wenn möglich anderweitig fortgeführt werden.
Die Kündigung des Vertriebsvertrages per 30. April 2023 wurde mit Stimmenthaltung der SPÖ mehrheitlich beschlossen.
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