Bevölkerungsstatistik zeigt
Waldviertel wächst, aber Gmünd schrumpft

Weniger Kinder: Wie im gesamten Waldviertel ist auch in Gmünd die Geburtenbilanz negativ. Auf 291 Neugeborene kommen 545 Sterbefälle. | Foto: cf
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  • Weniger Kinder: Wie im gesamten Waldviertel ist auch in Gmünd die Geburtenbilanz negativ. Auf 291 Neugeborene kommen 545 Sterbefälle.
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Die Bevölkerungsstatistik zeigt, dass das Waldviertel wächst. Aber der Bezirk Gmünd ist der Einzige, der schrumpft.

BEZIRK/REGION. Am 1. Jänner 2023 lebten laut Bevölkerungsstatistik von Statistik Austria genau 216.454 Menschen im Waldviertel. Um 804 Personen mehr als zu Jahresbeginn 2022. Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch auf, dass das nicht auf jeden Bezirk zutrifft. Gmünd ist hier der einzige Bezirk, der einen Schwund zu verzeichnen hat. Lebten 2022 noch 36.085 Menschen in Gmünd, so waren es 2023 nur noch 35.939.

Schwierige Lage

Die konkrete Ursache für den Schwund in Gmünd ist schwierig auszumachen.

„Wir können hier auch nur Annahmen treffen. Nach wie vor sind es sicherlich immer noch die räumliche Lage und die Distanzen zu Wien und Linz“

, vermutet Nina Sillipp von der Initiative „Wohnen im Waldviertel“. Auch die Grenzlage könne eine Rolle spielen. Zwar sei der Zuzug recht gut, aber der Wegzug ist höher als in anderen Bezirken. Es sei aber durchaus möglich, dass viele ehemalige Gmünder einfach in Nachbarbezirke gezogen sind. An den Gemeinden liege es laut Nina Sillipp nicht – diese würden „wirklich viel leisten“. Besonders könne der Bezirk damit Punkten, dass er flächendeckend mit Glasfaser versorgt ist.

Arbeitsmarkt da

Der Bezirk ist ein starker produzierender Wirtschaftsstandort. „Das muss noch stärker beworben werden, damit wir Fachkräfte und qualifiziertes Personal heranholen, die hier auch ihren Wohnsitz gründen“, so Sillipp. Auch verfügbare Wohnungen spielen eine wichtige Rolle.

„Das Angebot an Immobilien ist in den letzten Jahren – auch bedingt durch die hohe Nachfrage – stark geschrumpft“

, sagt Sillipp. Die Gemeinden müssten Objekte und Flächen aktivieren, sodass man diese den Waldviertel-Interessierten anbieten könne.

Ukrainer bremsen Sturz

Im Bezirk Gmünd ist der insgesamte Wanderungssaldo positiv – und das schon seit ein paar Jahren. 1.224 Zuzüge treffen auf 1.113 Wegzüge im letzten Jahr. Das Plus ist jedoch von allen Bezirken im Waldviertel am niedrigsten. Neben den Ukrainern stammen die meisten ausländischen Zugezogenen aus der Tschechischen Republik, Deutschland und Rumänien.

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Zu wenige Geburten

Wie in allen Waldviertler Bezirken ist die Geburtenbilanz in Gmünd negativ. Auf 291 Geburten im Jahr 2022 folgten 545 Sterbefälle. Nur Horn hat diesbezüglich eine schlechtere Bilanz in der Region.

Zur Sache: Wanderungsbilanz 2022

Zu- und Wegzüge
Zuzüge Inland: 739
Wegzüge Inland: 909

Zuzüge Ausland: 485
davon 330 Ukrainer
Wegzüge Ausland: 204
davon 73 Ukrainer

Gesamt: 1.224 Zu-, 1.113 Wegzüge

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Weniger Kinder: Wie im gesamten Waldviertel ist auch in Gmünd die Geburtenbilanz negativ. Auf 291 Neugeborene kommen 545 Sterbefälle. | Foto: cf
Neben Jobs müssen auch ausreichend Wohnungen vorhanden sein, um zukünftige Waldviertler anzulocken. | Foto: cf

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