Wasserbüffel bald in Gmünd?
Die Gemeinde plant gemeinsam mit einem Landwirt die Beweidung von Überschwemmungsflächen.
GMÜND (eju). "Wir als Gemeinde müssen stadtnahe Wiesenflächen im Überschwemmungsgebiet frei halten. Nun könnte man den Bewuchs alle zwei bis drei Jahre häckseln oder der Plan B ist die Beweidung. Das Ganze ist ein Versuch, weil keiner garantieren kann, ob es funktionieren wird", erläutert Wirtschaftsstadtrat Alexander Berger das neueste Projekt der Gemeinde Gmünd.
Wasserbüffel in Gmünd
Die Rede ist von Wasserbüffeln auf den 12,5 Hektar großen Überschwemmungsflächen entlang der Lainsitz im Naturschutzgebiet Lainsitzniederung. Aktuell wurden ein Plan und Projekt in Zusammenarbeit mit einem partnerschaftlichen Landwirtschaftsbetrieb, in enger Abstimmung mit der NÖ Naturschutzabteilung und der Abteilung für Wasserbau, erarbeitet. Das Projekt, so Berger, befinde sich aktuell in der Einreichung, also es ist noch nicht fix, dass es auch tatsächlich umgesetzt wird. Derzeit ist das Projekt zur Förderung bei der NÖ Naturschutzbehörde eingereicht.
Freie Wiesenflächen
Eine Besucherinformation soll an Aussichtspunkten, sofern das Projekt umgesetzt wird, auch noch in Form von Tafeln erfolgen. À la longue soll eine Verbindung zwischen Blockheide, mit deutlichem Eingang, und dem Naturschutzgebiet geschaffen werden.
Eine Beweidung kommt auch den naturschutzfachlichen Zielen in der Managementzone entgegen. Anstelle monotoner Brachflächen treten abwechslungsreiche Grünlandstandorte. Eine Bewirtschaftung der Flächen durch Landwirte war immer schwieriger zu bewerkstelligen gewesen, so Berger. Im Falle eines Hochwassers sollen keine neu aufkommenden Gehölze die Wassermassen am freien Strömen hindern. Daher sei man auf die Idee mit der Beweidung gekommen und Wasserbüffel würden sich dafür besonders eignen. Die 12,5 Hektar gliedern sich in zwei Teilbereiche. Der größere davon wird mittig von einem Wanderweg durchkreuzt, der vom Wasserfeld kommend im Bereich des Gasthauses Latschenhütte in die Straße mündet (siehe Plan).
Landwirt kauft Tiere
"Der Landwirt, es handelt sich um Werner Altmann aus Stadelberg, kauft die Tiere an, stellt sie etwa von Frühling bis Herbst, je nach Witterung, auf die Flächen und holt sie über den Winter zu sich nach Hause. Das Ganze soll aber kein Streichelzoo werden, sondern die Tiere werden auch verwertet. Es wird Büffelfleisch geben und wahrscheinlich einen oder mehrere Büffelwirte in Gmünd, die das Fleisch auch verkochen werden", erläutert Berger weiter. Die Teilflächen werden mit einem speziellen, wilddurchlässigen Weidezaun eingezäunt, die Tiere finden innerhalb alles, was sie benötigen, im Falle eines tatsächlichen Hochwassers auch erhöhte Stellen, wohin sie sich zurückziehen können, so Berger zu dem Projekt. Der Weg wird links und rechts eingezäunt, man kann also ohne direkten Büffelkontakt durchgehen und die Tiere beobachten, fotografieren und sich daran erfreuen.
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