Serie "Leben am Limit"
Wenn Wohnen das Budget frisst
Leistbar Wohnen wird zunehmend schwieriger. Vor allem Alleinerziehende haben es schwer.
BEZIRK GMÜND. Steigende Wohnungsmieten, immer höher werdende Kreditkosten für Hausbesitzer und teurere Haushaltsabgaben machen das Grundbedürfnis Wohnen zu einem kostspieligen Unterfangen. Wir zeigen, wo und wie Sie sich zusätzlich Unterstützung von öffentlichen Stellen holen können.
Mehr Anfragen
"Die Anfragen bezüglich Teuerung insbesondere bei Heizen, Strom und Miete sind auch in Gmünd vermehrt vorhanden", so AK-Bezirksstellenleiter Michael Preissl. Fachliche Beratung kann bei der Arbeiterkammer unter der Konsumentenschutz-Hotline 05 7171 - 23000 erfragt werden. Darüber hinaus stehen die Kollegen auch für persönliche Beratungstermine in der Bezirksstelle Gmünd regelmäßig nach telefonischer Terminvereinbarung unter 05 7171 - 25450 zur Verfügung. Die nächsten Termine sind 8. und 22. Mai, jeweils von 09:30 bis 11:30 Uhr.
Wohnung getauscht
Vor allem Alleinerziehende haben es am Wohnungsmarkt schwer. Eine davon ist Silvia H. aus dem Bezirk Gmünd. Weil der Mietpreis ihrer Wohnung, in der sie bisher mit ihren zwei Kindern im Teenageralter gelebt hat, weiter angehoben wurde, musste sie eine kostengünstigere Wohnung suchen. "Ich habe die alte Wohnung geliebt, aber mir blieb nichts anderes übrig. Wenn man alleinerziehend ist, sind die Wohnkosten sehr schwer zu stemmen", erzählt die 39-Jährige, die Vollzeit berufstätig ist.
Existenzielle Sorgen
Auch bei der Frauenberatung Waldviertel ist die Not der Menschen stark zu spüren, wie Nicole Mayerhofer berichtet: "Es kommen vermehrt Frauen mit Existenzängsten aufgrund von prekären finanziellen Situationen zu uns in die Beratungsstellen und suchen psychosoziale und/oder juristische Unterstützung. Die hohe Inflation und die dadurch gestiegenen Lebensmittel-, Miet- und Energiepreise stellen große Herausforderungen für unsere Klienten dar. Vor allem für alleinlebende und alleinerziehende Frauen und ihre Kinder, die bereits in Armut oder an der Armutsgrenze leben, sind leistbares Wohnen, Wohnungslosigkeit und existenzielle Sorgen in vielen unserer Beratungsgespräche primäre Themen", so Mayerhofer.
Seit 2010 gibt es auch eine Frauennotwohnung in Gmünd, die vom Land NÖ und BKA gefördert wird. Hier finden bis zu vier Frauen und ihre Kinder einen Wohnplatz in krisenhaften Lebenssituationen. Das Angebot der Frauennotwohnung werde gut angenommen, die Tendenz der Nachfrage sei steigend.
Weitere Unterstützungen
Bei drohendem Wohnungsverlust bietet der Wohnschirm (wohnschirm.at) Unterstützung, beispielsweise können Mietrückstände übernommen werden. Bei Energierückständen hilft der Wohnschirm Energie (wohnschirm.at/#energie). Für Menschen in Wohnungsnot ist der Verein Wohnen eine empfehlenswerte Adresse. Finanzielle Überbrückungshilfen können auch beim Land NÖ bzw. Bezirkshauptmannschaften beantragt werden.
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