Mit dem Bus unterwegs, geht das? Alles hat zwei Seiten!
Seit einem Jahr lebe ich in Litschau. Mit zwei Arbeitsstellen in Waidhofen an der Thaya. Nach einem Autounfall im Dezember 2017 war der Wagen fort und ich noch da. Als ehemalige Wienerin fiel mir die Wahl, nun bloß noch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, nicht schwer. Im Gegenteil, ich freute mich sogar darüber.
Das Minus
Teils ist es recht beschwerlich ist, da die Frequenz der verkehrenden Busse zwar zureichend ist, jedoch besser sein könnte. Vor allem in der einen Tätigkeit als Immobilienverkäuferin muss ich mich stark einschränken, da gewisse Orte öffentlich so gut wie gar nicht zu erreichen sind und ich somit einige Objekte nicht zum Verkauf oder zur Vermietung übernehmen kann. Teils helfe ich mir aus, indem ich gewisse Strecken mit dem Fahrrad fahre, was nun im Sommer gut möglich ist, jedoch dauerhaft keine Alternative. Während der Schulzeiten ist das Netz besser. Zuletzt, bereits in den Sommerferien, stieß ich an meine Grenzen. Für drei Termine: 1 in Gmünd, 1 in Waidhofen/Thaya und 1 in Schrems war ich von 7:00 bis 19:00 Uhr unterwegs, mit langen Wartezeiten in Heidenreichstein.
Das Plus
Ich genieße jedoch an den Busfahrten besonders das chauffiert werden und die guten Unterhaltungen, vorrangig mit den Fahrern, welche ich als weltoffene, vielseitig interessierte und verantwortungsbewusste Menschen erlebe, welche mit einer guten Portion Humor ausgestattet sind.
Günstig ist etwas anderes
Dass die Busse wenig gefüllt sich, kann ich einerseits verstehen, denn günstig ist dieses Angebot bei weitem nicht. Für eine Wochenkarte zwischen Litschau und Waidhofen/Thaya bezahle ich knappe Euro 23,- und bin dabei auf diese Strecke festgelegt. Wenn ich die Möglichkeit hinzunehme, auch über Gmünd fahren zu können, kostet das Ticket bereits 31,-/Woche. Ich wünsche mir, dass das Fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln einerseits günstiger, aber bestenfalls auch flexibler wird und somit auch für die Waldviertler somit als attraktive Alternative zum Auto erlebt wird. In einer Zeitung wurde erst kürzlich ein Beitrag darüber gebracht, dass wir in NÖ jeder eine Weltumfahrung pro Jahr machen. Jeder alleine in seinem Auto. Ich könnte das mit meinem Gewissen der Umwelt und somit den nächsten Generationen gegenüber nicht vereinbaren und doch muss ich ehrlich zugeben, dass ich mittlerweile schon wieder mit dem Gedanken spiele, mir wieder einen günstigen Wagen zu besorgen.
Geduldig sein
Aber vielleicht muss ich einfach nur geduldig sein, denn die Ferienzeit ist bald wieder zu Ende und dann erfreue mich wieder der vermehrten Nutzung, der jugendlichen Stimmen morgens und abends, der höheren Frequenz und selbstverständlich der herrlichen Aussicht aus dem Fenster in eine der schönste Landschaften Österreichs.
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