Paukenschlag: SP-Stadtrat Reinhold Schneider legt politische Funktionen zurück
Gmünder SPÖ verliert Stadtrat und zweifachen Sektionschef, Nachbesetzung noch unklar.
GMÜND (eju). Nächster politischer Paukenschlag. Nach der Rücktrittsankündigung des Hoheneicher Bürgermeisters Roland Wallner (ÖVP), gibt es nun auch eine Umbesetzung in der Gmünder Stadt-SPÖ.
"Wird mir zuviel!"
Der bisherige Stadtrat für Wirtschaftshof und Umwelt sowie SPÖ-Sektionsvorsitzender Reinhold Schneider legte bei der vergangenen SPÖ-Clubsitzung am 13. Jänner seine sämtlichen politischen Funktionen in der Stadtgemeinde Gmünd zurück.
Schneider begründet das im Gespräch mit den Bezirksblättern so: "Das ist eine persönliche Sache. Ich bin beruflich so stark eingespannt, dass mir die vielen Verpflichtungen zu viel werden. Wie haben ja genug junge Leute hinten nach, die die Arbeit genauso gut erledigen können."
Familie kommt zu kurz
Er habe als ÖGB-Regional-Sekretär für die Bezirke Gmünd und Waidhofen so viel Arbeit zu erledigen, Stichwort überraschende Insolvenz der Firma Pilz, dass die Arbeit für die Partei und die Familie zu kurz komme.
Auf die Frage, ob sein Rückzug nicht eher damit zu tun habe, dass es in Gmünd offenbar zwei verschiedene Strömungen in der SPÖ mit unterschiedlichen Ansichten gäbe, antwortete Schneider: "Nein. Ob jetzt bei der SPÖ, der AfG, oder der ÖVP, das sind alles Arbeitskollegen. Dass man mit dem einen gut und mit dem anderen weniger gut kann, ist halt so. Da stehe ich drüber. Es geht ja um Gmünd. Ich war immer sach- und lösungsorientiert. "
Wer seine Nachfolge antreten werde, könne er nicht sagen, das werde erst entschieden.
Vischer-Simon: "Haben konfliktfähigen Klub"
SPÖ-Klubchefin Beatrix Vischer-Simon zum Ausscheiden Schneiders: "Das ist seine Entscheidung, soviel ich das verstanden habe, beruflich bedingt. Ihm ist die Belastung zu viel geworden, deshalb hat er die Konsequenzen gezogen. Ich respektiere das." Wer die Nachfolge antreten werden, könne sie noch nicht sagen, da die entsprechende Person in der Sektionssitzung erst gewählt werden müsse und sie nicht vorgreifen könne.
Mit den unterschiedlichen SPÖ-Strömungen bringt Vischer-Simon Schneiders Rücktritt nicht in Verbindung: "Ich glaube nicht, dass das der Grund war. Die beiden Strömungen waren zu Beginn sehr deutlich spürbar. Ich kann nur für den Klub sprechen. Wir hatten im Oktober eine Klausur und uns wurde klar, dass wir uns zusammenfinden müssen. Das ist sich gut ausgegangen. Wir haben einen konfliktfähigen Klub, wo Dinge ausgesprochen werden und man nicht auf einander böse ist, das funktioniert auch."
Preis: "Schade um konstruktiven Kollegen"
ÖVP-Klubobmann Martin Preis streut dem scheidenden Oppositions-Kollegen Rosen: "Es ist schade um diesen konstruktiven Stadtrats-Kollegen, der sich immer konstruktiv in Diskussionen und Verhandlungen eingebracht hat und mit der neuen Stadtregierung auch zusammen arbeiten wollte."
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