85 Waldviertler Nudelsorten
„Heimisch-Kaufen“-Plakette an Familie Zimmermann, den innovativen Nudelhersteller aus Walterschlag, überreicht
BR Martina Diesner-Wais überreichte der „Nudeldynastie“ Familie Zimmermann aus Walterschlag vergangene Woche die „Heimisch-Kaufen“-Plakette.
WALTERSCHLAG. Seit 1995 produziert der Familienbetrieb Karl und Rosa Zimmermann aus Walterschlag Nudeln. Begonnen hat die inzwischen weit über die Bundesgrenzen hinaus erfolgreiche Produktion mit der Überlegung, was mit den zu kleinen bzw. zu großen oder beschädigten Hühnereiern aus der eigenen Legehennenhaltung geschehen solle. So entstand die Idee, sich als Nudelhersteller zu versuchen. Die erste Nudelmaschine wurde angeschafft, das Know How erworben und die ersten 500 Kilogramm Nudeln an Eierkunden verschenkt, um Feedback zu erhalten.
Heimische Zutaten
Das Credo lautete von Beginn an: „Wir müssen Nudeln machen, die besser sind als die italienischen“, erinnert sich der gelernte Bäcker Karl Zimmermann sen. Und der Preis müsse natürlich auch stimmen. In beiden Kategorien sei man absolut wettbewerbsfähig. Eines der Erfolgsgeheimnisse sei der österreichische Hartweizengrieß aus dem Weinviertel, der sich für die Nudelerzeugung wesentlich besser eigne als vergleichbare Ware aus Italien.
85 verschiedene Nudelsorten
Es habe nicht lange gedauert, bis man sich zu verschiedenen Gewürzbeimengungs-Experimenten entschlossen habe: eine gute Entscheidung, wie sich bald herausstellte, denn die farblich auffälligen und geschmacklich außergewöhnlichen Teigwarenerzeugnisse aus Walterschlag erfreuten sich bald steigender Beliebtheit.
So kommen, erzählt Zimmermann, Kunden regelmäßig aus Wien, München und auch aus Tschechien, aus der Umgebung sowieso.
26 Tonnen Nudeln, 140.000 Eier
Jährlich werden etwa 26 Tonnen Nudeln erzeugt, dazu benötigt man etwa 22 – 24 Tonnen Hartweizengrieß und etwa 140.000 Eier. Außerdem gibt es seit längerem auch Dinkelnudeln (4 Tonnen Dinkel – Dinkelnudeln sind zu 100 Prozent aus Dinkelgrieß) mit oder ohne diverse Hildegard-Gewürze und seit dem Jahr 2000 die immer beliebter werdende Bioschiene.
Drei direkte Arbeitsplätze
Zusätzlich zu den familieneigenen Arbeitskräften sind drei weitere Personen mit der Produktion und der Verpackung beschäftigt.
Die hauseigene Eierproduktion reicht längst nicht mehr aus, vor allem, weil man sich den Eierverkauf als zusätzliches Standbein erhalten wollte. So liefern zwei weitere Landwirte Eier zu, einer davon die begehrten Bio-Eier und diese seien aus der unmittelbaren dörflichen Nachbarschaft.
So sichere man aktiv und passiv Arbeitsplätze, ja man habe sogar welche geschaffen, sind die Zimmermanns unisono stolz.
Eva Jungmann
Zur Sache
Heimisch kaufen
BR Martina Diesner-Wais: „Lebensmittelskandale geistern immer wieder durch die Nachrichten. Für den Konsumenten ist es gut, sich auf regionale Produzenten verlassen zu können. Die Familie Zimmermann ist ein sehr gutes Beispiel für einen regionalen Produzenten, was gut für die CO2-Bilanz ist, Arbeitsplätze schafft, die Wertschöpfung hier lässt und vor allem Produktsicherheit garantiert. ‚Heimisch kaufen‘ will solche Betriebe vor den Vorhang bitten.“
Nudel-Geschmackssorten
• Bärlauch (winziger Auszug)
• Chili, Curry, Ingwer
• Basilikum
• Sepia
• Paprika
• Galgant, Bertram = Hildegard-Gewürze
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