ELK: Mitarbeiter sollen Expansion mitfinanzieren - Krisensitzung am Montag
Mitarbeiter sollen für Expansion in Großbritannien auf Teil ihres Gehalts verzichten. Personalvertreter sind "not amused"
SCHREMS. Der Fertigteilhausbauer ELK geriet diese Woche in die Schlagzeilen, weil das Unternehmen die geplante Expansion in Großbritannien zum Teil durch einen Gehaltsverzicht seiner Mitarbeiter gegenfinanzieren möchte. Der Plan von Finanzvorstand Gerhard Schuller: Die Mitarbeiter sollen auf drei bis vier Prozent ihres Lohns bzw. Gehalts verzichten um das Geschäft vor allem in England ausbauen zu können. "Angesichts der geschwächten wirtschaftlichen Lage des Heimmarktes in Österreich kann am besten durch Innovationen im internationalen Großvolumen-Baugeschäft, dem einzigen nachhaltigen Wachstumsmarkt, gepunktet werden" teilte das Unternehmen mit. "Natürlich leistet auch das Management seinen Beitrag und verzichtet bereits seit Jahresanfang auf 10 bis 20 % Gehalt".
Nicht-Unterzeichner der "freiwilligen" Vereinbarung sollen nicht gekündigt werden, teilte das Unternehmen mit.
Vor allem die Gewerkschaft Bau-Holz schäumt ob der Firmenpläne. Die Personalvertreter verweisen gerne auf ein gescheitertes Gewinnbeteiligungsmodell, aus dem Jahr 2011. "In gutem Glauben haben die Mitarbeiter auf sieben Prozent des Bruttogehalts verzichtet, weil ihnen versprochen wurde den Gewinn später auszuschütten. Daraus wurde nichts und die Kollegen haben 6.000 bis 10.000 Euro verloren", so Andreas Hitz von der Gewerkschaft Bau-Holz im Gespräch mit den Bezirksblättern. Es könne nicht sein, dass die Firma Elk den Mitarbeitern über die Medien ausrichten lasse, dass sie auf Teile ihres Lohns bzw. Gehalts verzichten sollen, so Hitz. "Die Stimmung in der Belegschaft ist am Boden!"
"Es ist ein Unterschied ob es einer Firma schlecht geht und alle zusammenhalten müssen, oder ob ein Unternehmen auf soliden Beinen steht - so wie es bei Elk der Fall ist. Dieses Vorgehen ist völlig inakzeptabel", so Hitz.
Treffen am Montag
Am Montag um 9 Uhr findet in Wien ein Treffen des Elk-Vorstandes mit den Betriebsräten und Gewerkschaften statt. Wir halten Sie hier auf www.meinbezirk.at auf dem Laufenden. Auf der Facebookseite von Elk machen viele User bereits ihrem Ärger Luft.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.