„Lebensfreude ist das Ziel!“
Heini Staudinger sprüht vor UnterWasserReich-Rettungsplänen
Heini Staudinger, Chef der Waldviertler Werkstätten Schrems, ist überzeugt, das angeschlagene UnterWasserReich wieder auf Erfolgskurs bringen zu können. Wie, das verriet er im BEZIRKSBLÄTTER-Gespräch.
SCHREMS. Heini Staudinger, seit 1991 Mitbesitzer der Waldviertler Schuhwerkstatt, seit 1994 deren Chef, hat lange Jahre Erfahrung in Sachen „aus wenig viel machen“ und dabei den eigenen gesteckten Zielen treu zu bleiben.
„Ich habe zu Beginn hier jahrelang keinen Groschen Gehalt bekommen, was mir komplett egal war. Nie ist zu wenig was genügt, meinte schon Seneca und auf mich traf und trifft das zu,“ leitet er inhaltlich zum Kernthema des Gesprächs, seiner neuen Tätigkeit als Geschäftsführer des UnterWasserReichs (UWR), über.
Gratis Geschäftsführung
Eine Tätigkeit, die Staudinger unentgeltlich übernehmen wird: „Das UnterWasserReich hat eine nennenswerte Krise, der Verlust 2009 betrug 160.000 €, im Jahr 2010 waren es 100.000 €. Da ich ja von meiner Kernarbeit in der Waldviertler Schuhwerkstatt leben kann, ist es mir ein Anliegen, die Geschäftsführung im UWR gratis zu machen. Das empfinde ich nicht als einen Einkommensverzicht, denn in meinem Weltbild gibt es mehr Renditen als Geld und Zinsen. Ich meine, dass wir dagegen- und zusammenhalten müssen, wenn Orte der Vitalität Gefahr laufen zugrunde zu gehen. Daher mein Engagement. Die beste Verzinsung, die man bekommen kann, ist Lebensfreude. Neben dem materiellen Reichtum sind auch Ideen und Fähigkeiten der Menschen ein wertvoller Schatz unserer Region.
Kosten runter, Einnahmen rauf
Zweifellos bringt Staudinger geschäftliche Erfahrung in das UWR ein. Im konkreten Fall ist es notwendig die Kosten zu senken und die Erträge zu steigern. Ersteres wird durch den Wegfall des Geschäftsführergehalts und einer deutlichen Reduktion der Ausgaben (z.B. Stromkosten) erreicht werden. Zu diesem Zweck soll auf dem Dach des UWR’s eine Photovoltaik-Anlage errichtet werden. Ein Energiesparspezialist der WV-Werkstätten wird dafür versuchen den Energieverbrauch des UWR um hoffentlich 50 Prozent zu senken. Staudinger geht mit seinem Verzicht auf Geschäftsführergehalt mit gutem Beispiel voran. So erwirbt er die Legitimation, diverse Zulieferer und Dienstleister um Preisnachlässe zu bitten, denn nur mit vereinten Kräften wird die Sanierung auch gelingen.
Vernetzung Schuhe, Bier & UnterWasserReich
Kernziel ist es, dass Waldviertler Schuhe, Schremser Bier und das Unterwasserreich in Zukunft werblich intensiv zusammenarbeiten. In allen drei Stationen gibt es bereits interessante Führungen, die unter der Regie von Theaterguru Harry Gugenberger in Zukunft noch an Pfiff und Witz gewinnen sollen. Das soll die Besucherzahlen deutlich erhöhen und die Schremser Gastronomie mit der Verköstigung der zahlreichen Autobus-Besucher zudem beleben.
Heini Staudingers Ideen scheinen unerschöpflich: Übernachtungsmöglichkeit für Schulklassen, Filmclub für Naturfilme der Extraklasse mit kompetenten Diskussionspartnern, Zusammenarbeit mit Universitäten… Man darf gespannt sein wie sich das alles entwickeln wird. Möge die Übung gelingen.
Eva Jungmann
Zur Sache
UWR-Pläne à la Heini Staudinger
• keine Gage für die Geschäftsführung
• Ausgaben & Energiekosten senken (für 2011 deutlich unter 50.000 € Abgang)
• Photovoltaik aufs Dach (2011)
• Besucherzahlen auf etwa 30.000 erhöhen (2011)
• verbesserte Dramaturgie bei den Führungen(2011)
• Attraktivierung des UWR-Shopangebotes & Umsatzverdreifachung (2011)
• enge Vernetzung mit Waldviertler Schuhwerkstatt & Schremser Bier & gemeinsame Werbeschiene (2011)
• weitläufige Vernetzung mit Wald4tler Hoftheater und Kunstmuseum (2011)
• Einbindung von Universitäten (Biologie & Wirtschaft) – Lehrveranstaltungen vor Ort (ab 2011)
• Übernachtungsmöglichkeiten für Schulklassen vor Ort (2012)
• neue Zufahrt über die Horner Straße (ehestmöglich)
• Aufwertung des Kinderbereichs mit Konsum- und Entspannungsmöglichkeiten für die Eltern (2011)
• Filmklub mit Naturfilmen der Extraklassee (2011)
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