Insolvenz
NBG Fiber beantragt Sanierungsverfahren
Infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen verändert, viele sind in eine Krise geschlittert. Auch der Glasfaserproduzent NBG Fiber GmbH in Gmünd hat nun ein Sanierungsverfahren beantragt.
GMÜND. Die im Access Industrial Park ansässige Firma NBG Fiber, eine Tochtergesellschaft der Gmünder NBG-Gruppe, hat am Freitag am Landesgericht Krems einen Antrag auf die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingebracht. Die Gründe sind laut dem Unternehmen, dass es insbesondere aufgrund der Sanktionen in Folge des Russland-Ukraine-Krieges einerseits seinen primären Geschäftspartner verloren und andererseits mit den massiv gestiegenen Rohstoffpreisen und Energiekosten zu kämpfen hat. Auch technische Probleme mit einer Produktionsanlage seien ursächlich für die Antragstellung gewesen.
Wie der Kreditschutzverband 1870 berichtet, sollen die Verbindlichkeiten laut Schuldnerangaben rund 37 Millionen Euro betragen. Der Großteil seien Bankverbindlichkeiten und Gesellschafterdarlehen, die Schulden bei Lieferanten belaufen sich auf zirka zwei Millionen Euro. Die konkrete Anzahl der betroffenen Gläubiger ist derzeit nicht bekannt. 48 Dienstnehmer sind betroffen.
Unternehmen soll weitergeführt werden
Die NBG Fiber beabsichtigt die Fortführung des Unternehmens und den Abschluss eines Sanierungsplans, um sich zu entschulden. Im dem Gericht vorgelegten Sanierungsplanvorschlag wird den Gläubigern eine Quote von 20 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren angeboten. Die Finanzierung des Sanierungsplans soll mit Hilfe eines Investors gelingen.
Das Sanierungsverfahren wird voraussichtlich Anfang nächster Woche eröffnet. "Der noch zu bestellende Insolvenzverwalter wird in den nächsten Wochen im Detail zu prüfen haben, ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können", erklärt Jürgen Gebauer, Leiter der KSV1870 Insolvenz Wien/NÖ/Bgld.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.