Presseinformation Biomasse-Verband

Wien, 18. September 2013
Presseinformation
Biomasse-Verband: Im Raumwärmebereich hat Öl
nichts verloren!
Innerhalb von zehn Jahren stiegen die Heizölkosten um 78%
Der durchschnittliche österreichische Haushalt konsumiert rund 59% der jährlich verbrauchten
Energie in Form von Wärme, 33% machen Treibstoffe aus und nur 9% Strom
für Beleuchtung, EDV und Haushaltsgeräte (s. unten Grafik 1). Betrachtet man die politischen
und medialen Diskussionen, wird aber ein anderer Eindruck über die Bedeutung
der Sparten erweckt. „Energiewende bedeutet nicht nur 100% Ökostrom, sondern insbesondere
eine Abkehr von fossilen Energieträgern in der Wärmebereitstellung“, fordert der
Vorsitzende des Österreichischen Biomasse-Verbandes, Horst Jauschnegg, von der
künftigen Bundesregierung. Am sinnvollsten und einfachsten ist hierfür der Austausch
der rund 700.000 Ölheizungen in den privaten Haushalten. Diese könnten bis 2030 vollständig
durch moderne Biomasse-Heizsysteme ersetzt werden. Der Marktanteil der Biomasse
im Wärmebereich würde bei gleichbleibendem Energieverbrauch von 39% auf
über 60% steigen – bei verbesserter Gebäudedämmung läge dieser noch weit darüber.
Österreich würde von der Energiewende im Wärmebereich mehrfach profitieren: verminderte
Ölimporte, geringere Treibhausgas(THG)-Emissionen, höhere heimische Wertschöpfung
und Versorgungssicherheit.
Jetzt die Rahmenbedingungen schaffen!
Biogene Brennstoffe sind zurzeit um rund 50% günstiger als Heizöl (s. Grafik 2). „Wenn
es uns gelingt, die Hürde der höheren Investitionskosten bei Holzheizungen zu überspringen,
dann wird deren Anteil deutlich und noch schneller steigen“, erklärt Jauschnegg.
„Deshalb fordern wir ein Verbot von Ölheizungen im Neubau ab 2015 und in der
Sanierung ab 2016, damit bis 2030 alle Ölheizungen ausgemustert werden können.
Gleichzeitig soll eine Kesseltauschprämie als Anreiz ausgeschüttet werden.“ Diese soll
für den Tausch einer Ölfeuerung (2014: 2.000 Euro), aber auch einer veralteten Festbrennstoffheizung
(2014: 1.500 Euro) gelten. Bis Ende 2018 sollen damit 150.000 alte
Heizkessel getauscht werden. Die Maßnahme könnte durch eine Anhebung des Förderzinses
auf inländische Öl- und Gasförderung finanziert werden. Der Verband rechnet mit
Mehreinnahmen von etwa 150 Mio. Euro.
520 Mio. Euro mehr für Heizöl als noch 2003
Derzeit werden im Raumwärmebereich etwa 1,3 Mrd. Liter Heizöl im Jahr aus zum Teil
politisch instabilen Regionen eingesetzt. Die Rechnung an die Volkswirtschaft beträgt 1,2
Mrd. Euro. Die CO2-Emissionen aus der Verbrennung des Heizöls liegen bei 3,4 Mio.
Tonnen CO2. Obwohl die österreichischen Haushalte ihren Heizölbedarf im vergangenen
Jahrzehnt (trotz steigendender Haushaltsanzahl) um etwa 25% gesenkt haben, wird die
Heizölrechnung heuer um geschätzte 520 Mio. Euro höher sein als noch 2003. Das entspricht
einem Plus von 78%. Für einen Haushalt mit einem Heizölbedarf von rund 3.000
Litern bedeutet dies Mehrkosten von 1.650 Euro im Jahr. Bei Umstieg auf eine Holzheizung
hätte sich der Haushalt seit 2003 im Falle von Hackgut 14.000 Euro, bei Scheitholz
12.000 Euro und bei Pellets 10.000 Euro Brennstoffkosten erspart.
Haushalte als Hauptverursacher von Emissionen
Die österreichischen THG-Emissionen sind von 1990 bis 2011 um 6% gestiegen. Die
wichtigsten Verursacher im Wärmebereich sind private Haushalte mit einem Anteil von
rund 70%. „Die Bemühungen der heimischen Kessel-Industrie, ihre weltweite Vorrangstellung
in der Entwicklung emissionsarmer Biomasseheizungen auszubauen, tragen
Früchte. Trotz einer Vervierfachung der installierten Biomassekessel zwischen 2001 und
2010 sind die Feinstaubemissionen insgesamt um 16% zurückgegangen“, erläutert
Jauschnegg (s. Grafik 3). Auch an der nächsten Generation von Kleinanlagen wird in Österreich
erfolgreich geforscht, mit dem Ziel, die Staubemissionen durch höhere Jahresnutzungsgrade
weiter zu reduzieren. Beim Austausch einer alten Festbrennstofffeuerung
gegen eine moderne Biomasseheizung ist eine Verringerung der Feinstaubemissionen
um 95% möglich.
Zusehends globaler Pelletshandel
Der Energieträger Biomasse (hierzu insbesondere Pellets) wird zunehmend zum weltweit
standardisierten und gehandelten Gut. Sowohl das Angebot als auch der Handel steigen
jährlich. „Dieser Trend wird mittel- und langfristig auch auf Österreich übergreifen. Pellets-
werden Heizöl-Importe ersetzen“, erklärt Jauschnegg. Zurzeit werden aber in Österreich
mehr Pellets produziert als verbraucht. „Es wäre der falsche Weg, sich nur auf steigende
Importmöglichkeiten zu verlassen und den Ausbau der heimischen Bioenergiepotenziale
– mit hoher Wertschöpfung in den ländlichen Regionen – zu vernachlässigen“,
mahnt Jauschnegg. Potenziale liegen in Kleinwald, Landwirtschaft und der
Nutzung von Abfällen.
Basisdaten Bioenergie Österreich 2013 – Alle Daten und Fakten zur Biomasse
Weitere Informationen über das Energiesystem und die Biomasse-Nutzung kann ab sofort
in der neuen ÖBMV-Publikation „Basisdaten Bioenergie Österreich 2013“ nachgelesen
werden. Mit mehr als 70 Grafiken und Tabellen beinhaltet sie die wichtigsten Energiekennzahlen
Österreichs. Das Druckwerk im Taschenkalenderformat enthält aktuelle
Daten zur Energie allgemein, zu Wärme aus Biomasse, Ökostrom und Biotreibstoffen
sowie zur Preisentwicklung am Energiesektor. Gegenüber der vorherigen Ausgabe hat
sich der Umfang fast verdoppelt – neu hinzugekommen sind Kapitel zu den Themen Klima,
fossile Energien, Wald und Holz sowie Biomasse-Potenziale bis 2020.
Die Broschüre im Format DIN A6 umfasst 52 Seiten und ist durchgehend in Farbe gehalten.
Kurze Texte erläutern die Abbildungen und tragen zum Verständnis bei. Die Basisdaten
Bioenergie Österreich 2013 bieten für jedermann einen guten Überblick in Sachen
Bioenergie und halten für die Experten die gängigsten Kennzahlen immer griffbereit. Einige
Highlights: Es wird mehr Energie aus Biomasse gewonnen, als aus allen anderen
erneuerbaren Energien zusammen; Fast jeder zweite Arbeitsplatz im Bereich der Erneuerbaren
ist dem Sektor Biomasse zuzuordnen; Bioenergie ist mit Abstand der wichtigste
Raumwärme-Lieferant für Österreichs Haushalte; 2012 wurde eine Rekordzahl von
12.000 Pelletskessel neu installiert. Die Bioenergiestatistik im Kleinstformat wird alle zwei
Jahre neu herausgegeben und mit fachlicher Unterstützung der Österreichischen Energieagentur
aktualisiert. Das Cover der Broschüre und eine komplette, digitale Version
können Sie unter folgendem Link herunterladen:
www.biomasseverband.at/publikationen/broschueren
Die Presseaussendung samt Abbildungen und Grafiken finden Sie hier:
www.biomasseverband.at/presse/aktuelles
Rückfragehinweis:
Antonio Fuljetic,
Österreichischer Biomasse-Verband,
Tel.: +43 (0)1 533 07 97 – 31,
Email: fuljetic@biomasseverband.at

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