Immobilienmarkt
Starke Nachfrage lässt Preise steigen
Der Wunsch vieler, aufs Land zu ziehen, wird immer größer – auch der Bezirk spürt diese Entwicklung.
BEZIRK GMÜND. Corona hat die Nachfrage nach Wohnen im Waldviertel weiter verstärkt. Vor allem junge Menschen zieht es hierher. Warum, erklärt Regionalentwickler Josef Wallenberger: "Zum einen erkennen die Menschen, welche gute Lebensqualität und Infrastruktur sie hier vorfinden. Zum anderen spielen auch die aktuellen Umbrüche eine Rolle. Je krisenhafter eine Zeit, umso eher zieht es die Menschen aufs Land. Gerade in Finanz-, Gesundheits- oder Flüchtlingskrisen spielen Sicherheit, Vertrauen und Übersichtlichkeit eine wesentliche Rolle dafür, wo Menschen leben wollen und die Kinder aufwachsen sollen." Die größte Gruppe, die in die Region zieht, sind die 20- bis 34-Jährigen, von denen viele Kinder mitbringen.
Höhere Preise
Die hohe Nachfrage nach Immobilien im Waldviertel hat dazu geführt, dass die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser im letzten Jahr überdurchschnittlich gestiegen sind, wie eine Analyse von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland zeigt. Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für ein Einfamilienhaus legten demnach von 2020 auf 2021 um 34 % von 1.914 auf 2.577 Euro zu, Eigentumswohnungen verteuerten sich um 28 % auf 2.335 Euro. Laut aktuellen Zahlen im RE/MAX-Immospiegel wurden 2021 im Bezirk Gmünd insgesamt 101 Einfamilienhäuser im Gesamtwert von elf Millionen Euro veräußert. Der durchschnittliche Objektpreis betrug 104.188 Euro - 2020 war dieser Wert noch fünfstellig.
Die hohe Nachfrage führt auch zu einer Verknappung des Angebots, wie Peter Weinberger von Raiffeisen Immobilien erklärt: "Der Markt ist ausgetrocknet, vor allem gebrauchte Immobilien in gutem Zustand sind nur schwer zu bekommen. Und wenn, so sind sie nicht lange auf dem Markt." Er rät allen Eigentümern gebrauchter Objekte, die nicht zum Eigenbedarf benötigt werden, die Gunst der Stunde zu nutzen und zu verkaufen.
Günstiges Bauland
Bauland ist im Waldviertel weiterhin vergleichsweise günstig. Hier lag der Preiszuwachs 2021 bei 10 % von durchschnittlich 19,70 auf 21,70 Euro pro Quadratmeter. Im ersten Quartal 2022 zeigte sich bei Grundstücken zwar ein starker Preisschub auf durchschnittlich 33,80 Euro/Quadratmeter, dies ist aber noch weit entfernt vom Landesschnitt mit 90,90 Euro/Quadratmeter. Viele Gmünder Gemeinden stocken außerdem ihr Bauland-Angebot auf.
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