Kommandant in 3. Generation

- Helfen als Beruf(ung). Erich Dangl ist bei der Polizei und der Feuerwehr im Dienste für die Menschen unterwegs.Foto: Jungmann
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Brandrat Erich Dangl stellt sich im März der Wahl zum Bezirksfeuerwehrkommandanten
Anfang März wird das neue Feuerwehr-Bezirkskommando gewählt. Der bisherige Bezirks-Kommandant Otmar Bauer tritt nicht mehr an, einziger bisher deklarierter Kandidat für die Wahl ist sein langjähriger Vize Erich Dangl aus Niederschrems.
BEZIRK. Das Bezirksblatt nutzte die Chance für ein Gespräch vorab.
FF-Kommandant in der 3. Generation
BEZIRKSBLATT: Herr Dangl, seit wann sind Sie bei der Freiwilligen Feuerwehr und weswegen sind Sie ihr beigetreten?
ERICH DANGL: „Seit April 1976 bin ich bei der Freiwilligen Feuerwehr Niederschrems. Dort waren schon mein Vater und mein Großvater Kommandant. Beigetreten bin ich, um Menschen in Not zu helfen.“
Seit 35 Jahren Feuerwehrmann
BB: Wie alt waren Sie damals?
DANGL: „15 Jahre.“
BB: In Niederschrems waren Sie 23 Jahre lang FF-Kommandant. Was treibt einen an, sich ehrenamtlich so intensiv für die Allgemeinheit zu betätigen?
DANGL: „Das ist langsam gewachsen. Wenn Menschen in Not sind, ist jeder dankbar, wenn ihm geholfen wird, das war meine größte Motivation. Besonders die Katastropheneinsätze werden immer mehr, da sind wir als Feuerwehren besonders gefordert.“
BB: Haben Sie jemals die Stunden zusammengerechnet?
DANGL: „Nein, zusammengerechnet hab ich das nie, aber es sind sicherlich einige tausend.“
BB: Der bisherige Bezirkskommandant Otmar Bauer tritt bei der Bezirks-Wahl nicht mehr an, Sie kandidieren bisher als einziger Kandidat für seine Nachfolge – weswegen?
190 - 200 Termine im Jahr
DANGL: „Bezirkskdt. Bauer hat angekündigt, nicht mehr zu kandidieren. Ob es noch weitere Kandidaten geben wird, werden wir am 11. März wissen. Jeder Kommandant oder Stellvertreter kann sich bewerben und antreten. Ich war fünf Jahre lang Stellvertreter. In den vergangenen fünf Jahren habe ich zwischen 190 und 200 Termine im Jahr wahrgenommen. Diese Zeit muss man haben und auch investieren wollen. Die Sache macht mir Freude, das ist am wichtigsten, darum habe ich beschlossen, zu kandidieren.“
Tochter & Frau mit dabei
BB: Bleibt neben dem Brotberuf Polizist und der Feuerwehr noch Zeit für etwas anderes?
DANGL: „Nicht wirklich. Die Familie hat das akzeptiert. Meine Frau ist bei vielen Veranstaltungen mit dabei und meine Tochter, die mit ihren 13 Jahren auch schon bei der Jugend-Feuerwehr ist, ebenfalls.“
BB: Sollten Sie Otmar Bauers Nachfolge antreten: welche Pläne und Ziele haben Sie?
DANGL: „Ich sehe das Bezirksfeuerwehrkommando als Servicestelle. Wir sind für die Feuerwehren da, um die Mitglieder zu beraten und ihnen zu helfen, wenn es Probleme gibt. Außerdem planen und führen wir Lehrgänge und Schulungen durch, damit alle eine vernünftige Ausbildung bekommen.“
Unterstützung durch Dienstgeber
BB: Wie lässt sich Ihr Brotberuf mit dem Feuerwehrwesen unter einen Hut bringen?
DANGL: „Wenn ich die Termine rechtzeitig weiß, lässt sich das in meinem Dienstplan berücksichtigen. Hier kann ich meinem Chef, Herrn Winkelbauer, nur Dank aussprechen, der mich in meiner Funktion unterstützt und einen entsprechenden Dienstplan erstellt.“
Dienstfreistellungen für FF-Einsätze wären wünschenswert
BB: Haben Sie Wünsche an Arbeitgeber im Zusammenhang mit FF-Aktivitäten ihrer Arbeitnehmer?
DANGL: „Es wäre natürlich wünschenswert, gäbe es eine Dienstfreistellung, damit die Einsatzbereitschaft auch untertags gegeben ist. Am Wochenende oder abends haben wir eh keine Probleme. Aber tagsüber ist es oft schwierig. Man muss auch manchmal die Alarmpläne entsprechend ändern, damit eine zweite FF alarmiert wird, um Einsätze zu bewältigen.“
Eva Jungmann
Zur Sache
Feuerwehr im Bezirk Gmünd
• 3903 Feuerwehrmitglieder im Bezirk Gmünd (Aktive, Jugend und Reservisten), das sind 10 Prozent der Bevölkerung
• 169 Frauen
• 3734 Männer
• 86 Feuerwehren insgesamt (eine in Auflösung begriffen – Brühl bei Weitra)
• um eine FF zu gründen, benötigt man zehn Mitglieder
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