Wo Fuchs und Hase Tennis spielen

NEUKIRCHEN AM WALDE (bic). Im Frühling entschloss sich die ehemalige professionelle Tennisspielerin Monika Hohenecker, eine Weile Auszeit von ihrem Job im Eventmanagement zu nehmen. Wie viele Städter stellte sie sich das Landleben romantisch vor und so wurde die Wahl-Wienerin Mitglied beim Verein WWOOF. Die fünf Buchstaben stehen für „We're Welcome On Organic Farms“ (Willkommen auf Biobauernhöfen).
Beim Durchlesen der WWOOF-Hofliste verlor die 28Jährige ihr Herz an einen Bergbauernhof oberhalb des Tals der Sieben Mühlen im Gemeindegebiet von Neukirchen am Walde. Dort wurde sie vom ersten Tag an wie ein zusätzliches Familienmitglied aufgenommen. Und obwohl sie keinerlei Erfahrung im Umgang mit landwirtschaftlichen Nutztieren hatte, schloss sie schnell Freundschaft mit den Schafen, Freilandschweinen, Hühnern, Kühen, Ziegen, und sogar dem störrischen Esel. Besonders angetan hat es ihr jedoch der Schafbock. „Wenn er mich sieht, blökt er schon von weitem,“ schmunzelt die Wwooferin. „Und ich blöke zurück!“ Vom Krähen des Gockelhahns geweckt zu werden, war eine völlig neue Erfahrung für sie. Auch das Ziegenmelken oder Traktorfahren musste sie erst lernen. Viel Spaß macht es ihr immer wieder, duftendes Heu zu rechen oder einem Kalb beim Säugen an der Mutterkuh zuzusehen. Und nach einem langen Arbeitstag gibt es nicht Schöneres für Monika, als noch eine Runde im Teich zu schwimmen oder einfach auf der Hausbank zu sitzen und eine Katze zu streicheln.
„Aber dann falle ich todmüde ins Bett,“ gibt die junge Städterin zu. „Und ich wusste bisher gar nicht, wieviele Muskeln einem wehtun können und wo man überall Blasen bekommen kann. Nicht einmal auf dem Tennisplatz habe ich so geschwitzt wie beim Stallausmisten mit der Scheibtruhe!“
Familie, Freunde und Arbeitskollegen in Wien schüttelten verständnislos den Kopf, als Monika ihnen eröffnete, einen ganzen Sommer lang gegen Kost und Logis auf einem Biobauernhof arbeiten zu wollen. „Wenn du schon unbedingt wwoofen willst, dann doch wenigstens in einem exotischen Land weit weg und nicht in einem gottverlassenen Kaff in Oberösterreich!“ wurde ihr geraten. Denn im Rahmen von Wwoof kann man auch in Italien Zitronen pflücken, in Griechenland bei der Olivenernte helfen, in Australien Schafe scheren oder in Neuseeland Kiwis ernten. „Aber warum in die Ferne schweifen, auch im eigenen Land gibt es viel zu erleben,“ erklärt Monika. Und in der Welt herumgekommen ist sie während ihrer Tennislaufbahn schon genug. „Es war eine aufregende Zeit,“ erinnert sich die gebürtige Niederösterreicherin. Ihr Leben bestand damals aus 30 Stunden Training pro Woche und etwa 40 Turnieren im Jahr. Das viele Herumreisen war spannend, sie lernte viele Länder und Städte kennen. Auch das Hinarbeiten auf ein Ziel und den Austausch mit Gleichgesinnten liebte die sportbegeisterte junge Frau. Eine Verletzung zwang sie schließlich schweren Herzens zum Aufhören.
„Für jeden Sportler kommt früher oder später der Zeitpunkt zum Überlegen, was man mit dem Rest seines Lebens noch anfangen will,“ meint Hohenecker. Deshalb ist es wichtig, schon während der sportlichen Laufbahn an die Zeit danach zu denken. Ganz ohne Sport wollte Monika nie leben, deshalb studierte sie Sportmanagement. „Aber ich bin kein Büromensch,“ seufzt sie. „Ich brauche Bewegung und mag es, körperlich an meine Grenzen zu gehen.“
Dazu hat sie noch den ganzen Sommer Zeit, denn dass eine Profi-Tennisspielerin ihren Sommer in der Region verbringt, hat sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen und jeder Tennisbegeisterte möchte sein Können mit der sportlichen Wwooferin messen. So braucht es einen nicht zu wundern, wenn der Tennisplatz in Natternbach seit kurzem fast rund um die Uhr ausgebucht ist!

Zur Sache. Der internationale Verein WWOOF bietet die Möglichkeit, durch praktische Mithilfe Einblick in den Bereich Gartenbau und biologische Landwirtschaft zu bekommen. Das WWOOFen ist in Österreich als Freizeitbeschäftigung anerkannt. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 25 € jährlich. Wer Interesse hat, kann sich auf www.wwoof.at informieren.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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