Kulturverein "Aufschrei"

Auch nach zehn Jahren noch laut

Vor zehn Jahren gründete eine Gruppe junger Aschacherinnen und Aschacher den Kulturverein "Aufschrei". Eine Zwischenbilanz.

ASCHACH AN DER DONAU. "Manchmal ist es notwendig zu schreien." Deshalb hat es sich der Kulturverein "Aufschrei" im Frühjahr vor genau zehn Jahren zur Aufgabe gemacht, im Raum Eferding etwas lauter zu werden. Zwei Zielen haben sich die jungen Kulturliebhaber damals verschrieben: zum einen das Angebot an alternativen Kulturveranstaltungen in der Region zu erweitern und dabei lokale Künstler zu berücksichtigen, zum anderen durch ihre Veranstaltungen "die Sensibilität für gewisse gesellschaftspolitische Themen zu fördern", erzählt etwa Vereinsmitglied Clemens Gruber. Außerdem sollte die linke Jugendkultur am Land gestärkt werden – eine Reaktion auf das damalige Erstarken rechtsgerichteter Ideen unter Jugendlichen. In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Grundmotivation wenig geändert, erzählt das Aufschrei-Team heute.

Wo geht's zum Tanzkaraoke?

In der Rückschau ist den Vereinsmitgliedern einiges besonders gut in Erinnerung geblieben. Etwa die jährlichen Konzerte unter dem Titel "Aufschrei in der Tischlerei", wo schon namhafte Künstler wie "Attwenger" auf die Bühne gebeten wurden. Oder die gut besuchten Diskussionsveranstaltungen im Vorfeld von Nationalrats- und Landtagswahlen, die beweisen,

"wie wichtig es ist, in der Region einen Raum für den Austausch politischer Sichtweisen zu bieten".

Tanzkaraoke, Palatschinkenlesungen oder Drangleryoga – ungewöhnliche Kulturformate schreibt sich "Aufschrei" auf die Fahne.

Kultureller Hotspot der Region

"Momentan müssen wir aufgrund von Corona natürlich flexibel und etwas vorsichtig sein", so die Mitglieder, "aber Ideen gibt es wie immer genug." In Planung sind Veranstaltungen zu den Themen Klima und alternative Wohnkonzepte sowie die Weiterführung der Konzertreihe "Das politische Lied". Bespielen will der Kulturverein nicht zuletzt die revitalisierte Tischlerei am Schopperplatz, die zur Freude der jungen Aschacher im Herbst des vergangenen Jahres wiedereröffnet wurde. In Zusammenarbeit mit anderen Kulturschaffenden – etwa dem Kulturverein Spektrum – soll sie zu einem kulturellen Hotspot der Region werden. "Das hat sich dieser einzigartige Ort verdient."

"Aufschrei in der Tischlerei"

Daher freut sich der Kulturverein, nach dreijähriger Pause am 28. Mai wieder zum "Aufschrei in der Tischlerei" laden zu dürfen. Der verlängerte Winterschlaf der alternativen Musikszene in der Region soll spätestens an diesem Abend beendet werden. Ihrem Motto sind die Veranstalter treu geblieben: Besucher dürfen sich auf eine sehenswerte Mischung aus regionalen und überregionalen Künstlerinnen und Künstlern freuen. Als Headliner versprühen "Baits" eine gehörige Menge 90er-Jahre-Grunge, Punk und Alternative-Rock-Charme. Laut soll es auf jeden Fall werden, kündigen die Mitglieder des Aschacher Kulturvereins an – wie es sich zu einem zehnjährigen Jubiläum eben gehört.

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