Waizenkirchen
Streit um Neubau des Alten- und Pflegeheims

Ein Neubau oder die Sanierung des Alten- und Pflegeheims in Waizenkirchen wurde notwendig, da das Gebäude die gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen nicht mehr erfüllt.  | Foto: Die Grünen Waizenkirchen
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  • Ein Neubau oder die Sanierung des Alten- und Pflegeheims in Waizenkirchen wurde notwendig, da das Gebäude die gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen nicht mehr erfüllt.
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2019 hat der Gemeinderat den Beschluss zum Abriss des bestehenden Altenheimes und Neubaus am gleichen Standort gefasst. Ohne die Stimmen der Grünen. Diese drängen darauf, die aktuelle Bauverzögerung, entstanden durch Rohstoffknappheit und explodierender Preise, zu nutzen, um fraktionsübergreifend erneut über Alternativen zu sprechen.  

WAIZENKIRCHEN. Das Alten- und Pflegeheim (APH) in Waizenkirchen wurde Anfang der Neunziger-Jahre teilweise saniert beziehungsweise neu errichtet. Mit neuen Anforderungen für Pflegestufe vier erfüllten die Tür- und Gangbreiten im generalüberholten Haus die gesetzlich vorgeschriebenen Normen nicht mehr. Deshalb wurde laut Albert Scheiterbauer, Sprecher der Grünen Waizenkirchen, das Thema „Altenheim“ im Juni 2016 erstmalig im Gemeinderat besprochen. „Es standen damals drei Auswahlmöglichkeiten zur Debatte. Der Neubau an einem neuen Standort, der Abriss des Gebäudes und Neubau am bestehenden Standort und eine Sanierung. Es wurde vereinbart, dass Konzepte und Grobplanungen für alle Optionen vorgelegt werden“, so Scheiterbauer. Zur Abstimmung im Gemeinderat wurden 2019 laut Scheiterbauer lediglich zwei Optionen vorgelegt.

„Auch sozialer Unsinn“

Die von den Grünen bevorzugte Variante „Neubau an einem alternativen Standort“ fehlte, weshalb der Beschluss zum Abriss des jetzigen Altenheimes und Neubau am bestehenden Standort ohne Zustimmung der Grünen gefasst wurde. „Das ein ein wirtschaftlicher und sozialer Unfug. Das Gebäude ist noch nicht abgeschrieben, da sind rund eine Million Euro offen, dazu Restschulden von rund 700.000 Euro. Für den Abriss des gesamten Gebäudes mit Vollwärmeschutz rechnen wir mit Kosten in Höhe von rund 400.000 Euro“, so der Grüne Bürgermeisterkandidat. Seine Partei ruft deshalb jetzt erneut dazu auf, das Projekt zu überdenken. Die Bauverzögerung aufgrund fehlender Rohstoffe sieht Scheiterbauer als Chance. „Sparen wir uns die Abrisskosten, bauen wir an einem neuen Standort und sammeln wir Ideen für eine Nachnutzung für das Bestandsgebäude, Wie etwa ein generationsübergreifendes Wohnen“, so der Sprecher der Grünen.

„Keine geeignete Alternative“

Laut Bürgermeister Fabian Grüneis hat man sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. „Wir haben andere Standorte besichtigt und geprüft, ob eine Sanierung realisierbar wäre. Wenn die Sanierungskosten 90 Prozent der Neubaukosten betragen, braucht man nicht überlegen, da man einen Haufen Kompromisse eingehen würde. Uns ist wichtig, dass das Altenheim in der Gemeinde bleibt, fußläufig zum Marktplatz. Deshalb wollen wir den Standort nicht aufgeben und haben auch keine geeignete Alternative gefunden. Das Hochwasserschutzgebiet verhindert etwa den Neubau in der anschließenden Wiese“, so Grüneis. Während des Neubaus werden die Bewohner im ehemaligen Alten- und Pflegeheim in Pram untergebracht. Dafür wurde laut Grüneis bereits alles in die Wege geleitet. Diese zwischenzeitliche Unterbringung der Bewohner in Pram sieht Scheiterbauer kritisch und nennt etwa die zusätzliche Belastung für Mitarbeiter und Angehörige durch den weiteren Fahrtweg als Grund. „In die Kalkulation ist auch nicht eingeflossen, was die Adaptierung, Übersiedelung und Unterbringung in Pram kostet und wer diese Kosten bezahlt“, so Scheiterbauer weiter. Die Frage, wer das bezahlen wird, kann auch Robert Parzer, Leiter der Geschäftsstelle des Sozialhilfeverbands (SHV) Grieskirchen, noch nicht beantworten. „ Der Neubau ist ein Bauvorhaben der Gemeinde Waizenkirchen, der Sozialhilfeverband unterstützt in der Finanzierung. Uns liegen noch keine konkreten Zahlen vor. Es gibt eine grundsätzliche Zusage, dass der Sozialhilfeverband das Projekt mitfinanziert. Ein Großteil wird vom Land Oberösterreich getragen, aber das Verhältnis ist noch festzulegen. Es gibt ein genaues Prozedere. Wir sind mittendrin im Verfahren und das Projekt ist erst im Entstehen“, so der zuständige Finanzreferent. Laut Bürgermeister Grüneis war ursprünglich der Baubeginn für 2021 geplant. Die gestiegenen  Kosten machen die Neuausschreibung notwendig. Bis November sollen die neuen Angebote vorliegen.

Stellungnahme zum Alten- und Pflegeheim Waizenkirchen
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